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Elf Besucher pro Tag: CDU fordert Neuausrichtung der Kunsthalle

Bereits seit 2021 kritisiert Oberbürgermeisterin Katharina Pötter die niedrigen Besucherzahlen der Kunsthalle und schlug vor, aus dem ehemaligen Dominikanerkloster einen „Dritten Ort“ in Osnabrück für Begegnung, Austausch und Kultur zu schaffen, um so das Potential der Halle zu entfalten. Nun zählte die CDU die Besucher der Kunsthalle und reichte für die Ratssitzung am 7. März einen Antrag zur Neuausrichtung der Halle ein.

„Die Kunsthalle Osnabrück bleibt erschreckend deutlich hinter den angestrebten Besucherzahlen zurück. Ihr selbst erklärtes Ziel für 2022 waren 4.250 zahlende Besucher. Tatsächlich dort waren aber nur 1.776, also im Schnitt elf pro Tag. Das entspricht nur rund einem Drittel der gewünschten Besucherzahlen. Eine so herausragende Räumlichkeit verdient es jedoch, für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt attraktiver zu sein und zeichnet leider ein eindeutiges Bild: Die derzeitige Nutzung geht am Bedarf der Osnabrückerinnen und Osnabrückern vorbei. Wir kommen daher nicht herum, die Frage zu stellen, wie das ehemalige Dominikanerkloster anderweitig genutzt werden kann“, so Marius Keite, CDU-Fraktionsvorsitzender.

Antrag auf Neuausrichtung gestellt

Die CDU-Ratsfraktion hat für die Ratssitzung am 7. März einen Antrag eingereicht, in dem sie die Verwaltung bittet, zu prüfen, wie das ehemalige Dominikanerkloster neu ausgerichtet werden könnte. So soll die Attraktivität dieser zentral gelegenen Räumlichkeiten für die Bevölkerung in der Breite erhöht werden. Sie solle dazu mit potenziellen Betreibern, Investoren, der Marketing Osnabrück GmbH, Stiftungen, etc. in Austausch treten. Die potenziellen Nutzungsmöglichkeiten würden anschließend den zuständigen Fachausschüssen zur weiteren Beratung vorgestellt.

„Mit dem Mangel von zahlenden Besuchern kommt auch ein fast verdoppeltes Haushaltsdefizit bei der Kunsthalle im Vergleich der letzten zehn Jahre einher – waren es 2013 noch -762.835 Euro sind für 2023 schon -1.390.324 Euro kalkuliert. Die Stadt Osnabrück muss für den kommenden Haushalt an jeder möglichen Stelle sparen, um die allgemein gestiegenen Kosten und die großen, unlängst beschlossenen Projekte, wie den Bau der neuen Oberschulen oder die Abschaffung der Straßenausbaubeiträge, zu kompensieren. Nur so funktioniert gewissenhafte Finanzpolitik und verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern“, macht Florian Schwab, Vorsitzender des Finanzausschusses und Mitglied der CDU-Fraktion deutlich.

Einrichtung „Dritter Ort“

„Die Einrichtung wird statistisch vor allem von eintrittsfreien Schülergruppen besucht. Hier sei die Frage gestattet, ob diese Schüler auch kämen, wenn der Besuch nicht Teil des Unterrichts wäre? Eine eigenständige Sogwirkung können wir, besonders neben den anderen Kultureinrichtungen der Stadt mit Leuchtturmcharakter (Theater, Felix-Nussbaum-Haus, MQ4 etc.), nicht feststellen. Auch einen klaren Neustart nach den Einschränkungen
durch die Corona-Pandemie vermissen wir. Daher kommt zwangsläufig nur eine Alternativnutzung in Frage. Wir könnten uns vorstellen, das Dominikanerkloster zum Beispiel als „Dritten Ort“ einzurichten, auf diese Weise verbliebe es im Zuständigkeitsbereich der Kulturverwaltung. Aber auch eine Zurverfügungstellung für private und öffentliche Veranstaltungen, in einem exklusiveren Rahmen ist für uns durchaus denkbar“, so Brigitte Neumann, CDU-Fraktionsmitglied und seit 17 Jahren Mitglied im Kulturausschuss. Dafür sollten private Investoren, Stiftungen und Unternehmen als Interessenten, sei es als Unterstützer oder sogar als eigenständige Träger, akquiriert werden. Die zentrale Lage und besondere Bausubstanz seien attraktive Grundvoraussetzungen, die Osnabrück nicht ungenutzt lassen sollte, stellt Neumann fest.

„Wir haben ganz hervorragende Kulturprojekte in der Stadt mit Strahlweite und Sogwirkung, auf diese sollten wir uns konzentrieren. Wir werben mit unserem Antrag auch ganz ausdrücklich um den Mut der anderen Ratsfraktionen, Veränderungen zuzulassen und auch mit Blick auf den finanziellen Status quo der Stadt sich von Ideologien frei zu machen und vernunftbasiert zu entscheiden“, so die drei CDU-Kommunalpolitiker abschließend.


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