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Elektrobusse werden zu mobilen Ladesäulen – Stadtwerke Osnabrück starten Modellprojekt

Es sind die wohl größten rollenden Stromspeicher, die man sich vorstellen kann: die Elektrobusse der Stadtwerke Osnabrück. Gleichzeitig werden auch in Osnabrück immer mehr E-Autos zugelassen, doch die Ladesäulen werden knapp. „Warum eigentlich nicht“, dachte man sich bei den Stadtwerken und entwickelte zusammen mit einem Team der Firma Tesla eine pfiffige Lösung.

[Update 2. April 2022] Das war natürlich nur ein Aprilscherz, doch abwarten, es gibt bereits E-Autos mit einer Haushaltssteckdose; vielleicht wird es ja auch diese April-Innovation irgendwann geben?

Zusammen mit dem US-Autobauer Tesla starten die Stadtwerke Osnabrück in ein Modellprojekt, bei dem die mobilen Batteriepakete in Betriebspausen auch als Ladestation für den Individualverkehr genutzt werden sollen. Schon bald können auch E-Autos anderer Marken und auch Elektrofahrräder die „mobile Powerbank“ anzapfen.

Die ersten zwei Elektrobusse der Stadtwerke Osnabrück tragen ab sofort (1. April) neben dem Logo des niederländischen Herstellers VDL auch den Schriftzug „Tesla“. Zusammen mit dem us-amerikanischen Autohersteller – gefördert aus einem Innovationstopf des Bundesverkehrsministeriums – hat ein mehrköpfiges Ingenieursteam seit Januar in einem speziell dafür abgesperrten Bereich auf dem Betriebshof der Stadtwerke jeweils einen Tesla-Supercharger in den vorderen Bereich der Elektrobusse eingebaut.

Für die Busfahrgäste bedeutet der Umbau, dass sie erst im mittleren Bereich des vorderen Wagens der entsprechend umgebauten Busse einsteigen dürfen. Der Verkauf von Fahrkarten durch den Fahrer ist in den Powerbank-Bussen ab dem 1. April nicht mehr möglich.

Ab Jahresende auch Aufladen von E-Bikes möglich

Mit Monatsbeginn können Fahrer eines Elektroautos der Marke Tesla an den Endhaltestellen der Linie M2 (Landwehrviertel und Hauptbahnhof) die Betriebspausen der Stadtwerke nutzen und ihr Auto elektrisch volltanken.
Wenn bis zum Jahresende alle 62 Elektrobusse der Stadtwerke entsprechend umgerüstet sind, wird dieser Service auf allen Metrobus-Linien zur Verfügung stehen. „Dann sollen auch Fahrer von Elektroautos anderer Marken und Fahrer von E-Bikes von diesem Service profitieren“, erklärte ein Stadtwerke-Sprecher im Rahmen eines kurzfristig angesetzten Pressetermins.
An den Endhaltestellen werden dafür extra „Anzapf-Parkplätze“ eingerichtet.

Stadtbaurat wollte speziellen Service für Elektrofahrräder

Schwierigkeiten bereiteten den Stadtwerken bis zuletzt noch Vorgaben des Stadtbaurats, der damit gedroht haben soll, zukünftige Baugenehmigungen für Endhaltestellen der Stadtwerke an die Durchsetzung seiner Agenda zu knüpfen.

Wie unsere Redaktion aus dem Rathaus erfuhr, soll der Leiter der Bauverwaltung weiterhin darauf bestehen, dass jede „mobile Powerbank“ der Stadtwerke auch die unterschiedlichen und bislang nicht normierten Ladestecker für Elektrofahrräder mitführt. Die Fahrer der Powerbank-Busse halten daher neben Adaptersteckern auch Verlängerungskabel für E-Bikes bereit.
Weil die Ladezeit für Fahrradakkus auch deutlich länger bemessen ist als bei inzwischen schnellladefähigen Elektroautos, sollen die Metrobusse erst dann wieder weiterfahren dürfen, wenn der jeweilige Fahrrad-Pilot sein OK dafür gegeben hat. Hängt ein E-Bike am Ladestecker des Elektrobusses, kann es also zu leichten Verspätungen im Busbetrieb kommen. „Wenn wir die Welt hier in Osnabrück vor dem Klimawandel retten können, dann sind ein paar Minuten Verspätung für die Busfahrgäste ein geringer Preis“, heißt es in einer ersten Stellungnahme der Osnabrücker Grünen.

Keine Sonderregelung für Katharinenviertel

Vom Tisch ist allerdings eine Maximalforderung, die der Stadtbaurat zu Beginn des Projekts gefordert hatte. Ursprünglich sollte es E-Bike-Fahrern ermöglicht werden, einen Elektrobus per App auch in Seitenstraße zu rufen, falls dort einem Elektrofahrrad der Akku ausfällt.
Der Hinweis darauf, dass die Gelenkbusse nur schwerlich in die engen Seitenstraßen des Katharinenviertels und in die Weststadt einbiegen können, wo die meisten Elektrofahrräder in der Stadt verwendet werden, konnte dann auch den Baurat überzeugen.

Schnell sein: Wer noch heute den Service freischaltet, bekommt kostenloses Ladeguthaben

Um den Strom aus der rollenden Powerbank anzapfen zu können, wird ein Stromvertrag bei den Stadtwerken benötigt. Ab dem 1. April kann der Service kostenfrei über die Hotline der Stadtwerke oder in den Beratungsstellen am Neumarkt und am Nikolaiort freigeschaltet werden.

Wer noch am 1. April seine Freischaltung beauftragt, bekommt 100 kWh Ladeguthaben gutgeschrieben (E-Bike: 15 kWh)!

Nutzung der mobilen Stromspeicher soll Ökoaktivisten fördern

Mittelfristig soll das Aufladen von Elektroautos nur Inhabern einer noch einzuführenden „Greta-Card“ erlaubt werden. Bei der von einer schwedischen Privatbank herausgegebenen Kreditkarte erhalten Organisationen wie Fridays for Future oder Greenpeace pro umgesetzten Euro je eine Flugmeile gutgeschrieben. „Das Aufladen an den Osnabrücker Stadtbussen ermöglicht somit Klimaaktivisten bequem an die weltweiten Brennpunkte der Klimakrise zu reisen“, so ein Sprecher der Osnabrücker Ökopartei, die ihre Zustimmung für das Modellprojekt nur gegeben hatte, weil die Anbindung an die Greta-Card im Projektfahrplan berücksichtigt wurde.


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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