Eigentlich ist es eine Selbsverständlichkeit, man klettert nicht auf Güterwaggons und man sollte auch wissen, dass so eine Eisenbahn-Oberleitung eine tödliche Gefahr darstellt. Dennoch wurden am alten Güterbahnhof binnen weniger Wochen zwei junge Menschen Opfer eines Hochspannung-Blitzes, der mit 15.000 Volt auch schon bei Annäherung auf den Menschen überspringt.
Das die Deutsche Bahn, die hunderttausende Gleiskilometer mit Oberleitungen überspannt, diese nicht an jeder Stelle mit Zäunen absichern kann, ist selbstverständlich.
So ein Güterbahnhof wurde auch nicht als Party-Location geplant, und die derzeitige Discotheken-Nutzung wird von den meisten Beteiligten immer noch als Zwischennutzung angesehen.
Wenn aber dieser Standort – so wie er sich jetzt präsentiert – zu gefährlich für feiernde und manchmal auch alkoholisierte Menschen ist, dann muss etwas geschehen!
Die Stadt muss sich, ebenso wie die Discothekenbetreiber die Frage stellen, ob der Partybetrieb angesichts zweier lebensgefährlich verletzter jungen Menschen einfach so weiter gehen kann?
Wurde die Absicherung des Discothekengeländes fahrlässig unterlassen? Gibt es Bestimmungen im Bereich der Gaststätten-Zulassung, die man hier nochmals genauer überprüfen sollte? Und würde man einer Discothek auch eine Zulassung erteilen, wenn diese direkt an eine Autobahn oder an eine tiefe Schlucht angrenzt – ohne zur Auflage zu machen den potentiellen Gefahrenherd massiv abzusichern?
Unabhängig davon ist natürlich auch zu klären, ob es bei den beiden Unfällen der letzten Wochen “Dritte” gibt, die womöglich die Elektro-Opfer auf die Eisenbahn-Waggons getrieben haben. Dazu kocht die Osnabrücker Gerüchteküche derzeit gefährlich hoch. Sollte einer unserer Leser Hinweise auf die Zeit vor den jeweiligen Unfällen haben, ist die Polizei der richtige Ansprechpartner!
HP
PS: auf Hinweis eines Lesers wg. der Titelzeile: Hochspannung ist “potentiell tödlich”, die beiden aktuellen Opfer wurden lebensgefährlich verletzt.