Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus hat sich für mehr legale Zugangswege nach Europa für Flüchtlinge ausgesprochen und sieht in der Festlegung einer Obergrenze eine “populistische Nebelkerze”. Sie erklärt, dass Deutschland aus ihrer Sicht noch nicht seine Kapazitätsgrenze erreicht hat und noch mehr Flüchtlinge aufnehmen könnte.
Mehr legale Zugangswege für Flüchtlinge
Annette Kurschus, die EKD-Ratsvorsitzende, hat sich dafür ausgesprochen, mehr legale Zugangswege für Flüchtlinge nach Europa zu schaffen. In einem Interview mit der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” betonte sie, dass Deutschland noch mehr Menschen aufnehmen könnte, die vor Krieg und Not aus ihrer Heimat fliehen.
Keine Obergrenze für menschliche Schicksale
Laut Kurschus ist die Festlegung einer Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen eine “populistische Nebelkerze”. Sie betonte, dass diese unvereinbar sei mit dem Grundgesetz und der Genfer Flüchtlingskonvention. “Menschliche Schicksale lassen sich aus christlicher Sicht nicht auf eine Höchstzahl festschreiben”, so Kurschus. Sie sieht die Grenze der Aufnahme ausschließlich da gegeben, “wo es zur Selbstaufgabe kommt”, und betonte: “Ich meine, dass wir diese Grenze noch lange nicht erreicht haben.”
Bedürfnisse der Kommunen und Engagement der Kirche
Auf Beschwerden von Kommunen über Überlastung durch die Ankunft von Flüchtlingen solle gehört werden, so Kurschus. Dennoch höre sie von kirchlichen Ehrenamtlichen keine solche Klage. Sie unterstützt auch das kirchliche Engagement für die Seenotrettung im Mittelmeer und bekräftigte: “Ich stehe weiterhin dazu. Wir schauen nicht tatenlos zu, wie Menschen im Mittelmeer ertrinken.” Kurschus wehrte sich zudem gegen die These, dass jeder zusätzliche Geflüchtete den Rechtsextremisten weiteren Auftrieb geben würde. Sie bezeichnete diese Aussage als “zu kurz gesprungen”.
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