Die EKD-Ratspräsidentin Kirsten Fehrs warnt vor einer zunehmenden Polarisierung durch soziale Netzwerke und betont die Gefährdung der demokratischen Debattenkultur. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Focus“ äußerte sie ihre Sorge, dass sowohl der Dialog als auch die Wahrheit in Gefahr seien, insbesondere in Zeiten von Fake News.
Gefährdung der Debattenkultur
Kirsten Fehrs, Ratspräsidentin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), hat vor den negativen Auswirkungen sozialer Netzwerke auf die Gesprächskultur gewarnt. „Der Austausch, die Gesprächskultur, auch das Aushalten anderer Meinungen – alles also, was eine offene, demokratische Debattenkultur ausmacht, halte ich definitiv für gefährdet“, sagte sie dem Nachrichtenmagazin „Focus“. Sie hob hervor, dass Plattformen wie Tiktok, die in Verbindung mit dem chinesischen Staat stehen, sowie Elon Musks Plattform X, die in Verbindung mit Trump-Beratern gebracht wird, die Diskussionskultur beeinflussen könnten.
Verlust von Vertrauen und Wahrheit
Fehrs betonte, dass nicht nur das Gespräch, sondern auch die Wahrheit bedroht sei. Die Kirche, so Fehrs, spiele eine wesentliche Rolle bei der Stärkung von Zuversicht und Zusammenhalt, doch beides werde im Zeitalter von Fake News immer schwieriger. „Leider gehen uns als Gesellschaft frühere vertrauenswürdige Kommunikationsräume allmählich verloren. Das macht mir große Sorgen“, sagte die Geistliche.
Initiative für analoge Gesprächsräume
Um dem entgegenzuwirken, plädiert Fehrs für eine Rückkehr zu analogen Gesprächsräumen. „Deshalb brauche man verstärkt wieder analoge Räume“, sagte sie. Fehrs verwies auf die Initiative „Verständigungsorte“, die von Kirche und Diakonie ins Leben gerufen wurde. Hierbei werden Gesprächsorte und -formate angeboten, die den Dialog zwischen Menschen fördern sollen, die normalerweise wenig voneinander wissen, erklärte Fehrs dem Nachrichtenmagazin „Focus“.
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