Am Freitag ist es endlich soweit: Im Videospiel „FIFA 18“ wird erstmals die Dritte Liga und damit auch der VfL Osnabrück enthalten sein. Doch wer direkt bei AMAZON bestellt hat, in Vertrauen auf die Liefergarantie des Versandhändlers, könnte enttäuscht werden.

AFP

An insgesamt vier Versandzentren sind Beschäftigte von Amazon am Donnerstag in den Streik getreten. Das gab die Gewerkschaft Verdi am 28. September 2017 bekannt.
Lagerarbeiter in Rheinberg, Werne, Leipzig und in Graben bei Augsburg wollen die erwartungsvollen Gameplayer als Druckmittel nutzen um ihre Forderungen durchzusetzen.

Die Streiks werden bis Samstagabend andauern, so dass der Versandbetrieb im schlimmsten Fall erst mit Lieferungen am Dienstag wieder regulär läuft.

Gameplayer werden gezielt als Druckmittel benutzt

Das Lieferversprechen an die Gameplayer wird von den Gewerkschaftlern auch offen als Grund für den Streiktermin genannt: „Das wollen wir in Frage stellen. So wie viele Spielerinnen und Spieler auf die Auslieferung des neuen Fifa-Spiels warten, warten die Beschäftigten auf faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen“, wird die Landesbezirksfachbereichsleiterin für Handel bei Verdi in Nordrhein Westphalen, Silke Zimmer, vom IT-Newsportal GOLEM zitiert.

Es geht um Urlaubsgeld und einen Tarifvertrag

Seit Mai 2013 streiten die Lagerarbeiter um eine etwas höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Einzelhandels-Tarifvertrag sowie bessere Arbeitsbedingungen. „Bei Amazon wurden die Entgelte um rund 2,1 Prozent erhöht, dies ist eine Reaktion auf die Streiks. Die Erhöhung reicht nicht aus, Urlaubsgeld fehlt komplett und das Weihnachtsgeld ist deutlich unter der Branche“, so Verdi-Streikleiter Thomas Schneider aus Leipzig.

Amazon hält dagegen und verweigert die Aufnahme von Tarifverhandlungen, da man sich nicht dem Einzelhandel sondern der Logistikbranche zugehörig sieht. In den vergangenen drei Jahren wurden die Gehälter und Löhne laufend erhöht. Die Beschäftigten erhalten Boni, Weihnachtsgeld, Mitarbeiteraktien, Gratisversicherungen, einen Pensionsfonds und Mitarbeiterrabatte. Allerdings zahlt der Versandhändler kein Urlaubsgeld und gewährt 28 Arbeitstage Urlaub