Deutschland hat ein Problem mit Verpackungsmüll – der durchschnittliche Bundesbürger produziert pro Jahr 226,5 Kilo des vermeidbaren Abfalls, ein trauriger Rekordwert innerhalb der EU. Diese Zahl stieg in den letzten Jahren immer weiter an, ein Grund ist der stetig wachsende Onlinehandel. Geschäfte wie „Tara – unverpackt genießen“ wollen diesem Trend entgegenwirken, Osnabrücks ersten verpackungsfreien Supermarkt gibt es jetzt mit neuen Räumlichkeiten in der Hasestraße.
Kein Supermarkt kommt gänzlich ohne Verpackungsmüll aus, Transport und Lagerung von Lebensmitteln wären ohne das Plastik gar nicht möglich. Dennoch lässt sich viel Abfall vermeiden, in Geschäften wie „Tara – unverpackt genießen“ gibt es Nudeln, Gewürze und Co. nur aus großen Behältern, sogenannten “Bulk Bins”, oder aus Mehrwegverpackungen. Die Kunden bringen selbst Dosen und Beutel mit oder können diese im Geschäft erwerben, an der Kasse wird der Einkauf abgewogen und bezahlt, unnötiger Müll fällt so nicht an. In normalen Supermärkten sind die Verpackungen standardisiert, Kunden kaufen daher oft mehr Lebensmittel als sie eigentlich benötigen. Bei „Tara“ können sie die gewünschte Menge genau abwiegen und beugen so der Lebensmittelverschwendung vor.
“Tara” wird gut von den Osnabrückern angenommen
Den verpackungsfreien Supermarkt gibt es seit 2018 in Osnabrück. Anfangs war „Tara“ am Wittekindplatz ansässig, seit dem 16. Oktober findet sich das Geschäft in der Hasestraße. Die Geschäftsgründerin Sarah Karow-Lodter erklärt den Umzug: „Unser Laden lief schon am Wittekindplatz gut, der Erfolg hat uns ermutigt vom Stadtrand ins Zentrum zu ziehen. Hier kommen noch mehr Menschen in unser Geschäft, die Hasestraße ist zur Zeit sehr im kommen, wir haben einen guten persönlichen Kontakt mit unseren Kunden.“ „Taras“ Kundschaft ist vielfältig. Es kommen Familien, Studenten und ältere Leute um ihren Einkauf zu erledigen. Das Geschäft soll ein Treffpunkt für Jung und Alt sein, diese können sich auch mit Brot, Kaffee und Kuchen stärken.
Regional und Bio
Alle Produkte bei „Tara“ stammen aus biologischem Anbau, viele sind außerdem regionaler Herkunft. „Wir arbeiten mit dem CSA Hof Pente zusammen und bekommen unseren Honig von der Imkerei Honigsüß, die vor kurzem ihren Stand auf dem Osnabrücker Markt aufgegeben hat. Viele Produkte stammen vom Großhändler Kornkraft. Wie zu meinen Kunden ist mir auch ein guter und persönlicher Kontakt zu meinen Zuliefern wichtig,“ erklärt Sarah Karow-Lodter. Trotz der hohen Produktqualität und des speziellen Ladenkonzeptes sind die Preise bei „Tara“ moderat. Kunden sollten zwar nicht mit Schnäppchen wie beim Discounter rechnen, können aber ähnlich günstig wie bei anderen Bio-Supermärkten einkaufen.