Nicht gegen die Nutzung von KI, sondern dafür, dass die weitere Entwicklung eine freiwillige Pause macht, demonstrierten am Donnerstag (21. November) Unterstützer der internationalen Initiative PauseAI in Osnabrück.
Vor dem Rathaus und vor der Osnabrücker Universität demonstrierten die Teilnehmer für eine stärkere Regulierung der Entwicklung Künstlicher Intelligenz (KI). Die Demonstration war Teil eines weltweiten Protesttages, der auf die Risiken unregulierter KI-Entwicklung aufmerksam machen soll. In Osnabrück waren es Schüler und Studierende, die sich engagierten. Dabei waren Studenten der Mathematik und Informatik, die durch ihr Studium Einblick haben in die aktuelle Entwicklung, in der Überzahl.
Bedenken gibt es vor allem gegen die Entwicklung einer „Artificial General Intelligence“ (AGI), die in ihren Fähigkeiten weit über das hinaus gehen würde, was uns bislang mit ChatGPT oder Grok/X bekannt ist.
Eine Pause für die Menschheit, bevor wir die Kontrolle verlieren?
Henrik, einer der Sprecher von PauseAI in Osnabrück, richtete sich mit eindringlichen Worten an die Teilnehmer: „Wir stehen hier für eine Pause – eine Pause, die der Menschheit Zeit gibt, zu überlegen, zu diskutieren und zu entscheiden, bevor wir die Kontrolle verlieren.“
Prominente Wissenschaftler warnen vor unregulierter KI/AI
PauseAI verweist auf Studien und prominente Warnungen vor den Risiken unregulierter KI. Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2023 schätzen Wissenschaftler die Wahrscheinlichkeit, dass KI zu einem Problem von existentiellem Ausmaß für die Menschheit wird, nach Angaben von PauseAI, auf mehr als 16 Prozent.
Die Demonstrierenden beziehen sich bei ihrer Kritik auf zahlreiche prominente Stimmen, die ebenfalls deutlich vor einer unkontrollierten Entwicklung warnen. Bereits 2014 warnte der renommierte Physiker Stephen Hawking vor den potenziellen Gefahren: „Die Entwicklung einer allgemeinen künstlichen Intelligenz könnte das Ende der menschlichen Art bedeuten […] Sie würde sich selbständig machen und sich in immer schnellerem Tempo überarbeiten.“ Auch Geoffrey Hinton, der diesjährige Gewinner des Nobelpreises für Physik, äußerte sich kritisch. Seit 2023 warnt er, dass KI-Systeme innerhalb von fünf bis 20 Jahren die Fähigkeit entwickeln könnten, sich der menschlichen Kontrolle zu entziehen, Risiken zu minimieren und die Kontrolle zu wahren.
Mehr zum Thema „Risiken von KI“ im Podcast:
Eine hörenswerte Episode der Podcast-Reihe Wild Wide Web (BR) beschäftigt sich mit den den Risiken von KI.