Graffiti „Osnabrück“ /Foto: Ina Krüer
Wie schneiden die Bahnhöfe, Bushaltestellen und Sehenswürdigkeiten in Osnabrück eigentlich im Internet ab? Wir haben uns die Google-Bewertungen von allerlei Standorten angeschaut und für euch eine Übersicht zusammengestellt: von skurrilem Lob bis zu harter Kritik.
Hier schon einmal ein kleiner Vorgeschmack: Keiner der elf Osnabrücker Standorte hat eine Google-Bewertung von fünf Sternen erreicht. Woran es scheiterte? Viel Müll, zahlreiche Baustellen und fehlende Nagelstudios. Aber lest selbst.
Hauptbahnhof Osnabrück: „Abriss und zwar sofort“
Der Osnabrücker Hauptbahnhof befindet sich am Theodor-Heuss-Platz 2 und ist der einzige Turmbahnhof in Niedersachsen. Den Reisenden stehen somit auf zwei Ebenen fünf Bahnsteige mit insgesamt neun Bahnsteiggleisen zur Verfügung. Viele Passantinnen und Passanten störe das „Gewirr aus Kreuzgleisen“. Wenigstens scheinen die Toiletten gut zu sein und ein optimaler Platz zum Chillen. Auf Google bekommt der Hauptbahnhof 3,1 von 5 Sternen.
Altstadt Bahnhof: „Der Standard Bahnhof“
Eine bessere Bewertung als der Hauptbahnhof hat der Altstadt Bahnhof in Osnabrück mit vier Sternen. Mit zwei Gleisen sei das Gebäude am Erich-Maria-Remarque-Ring wesentlich übersichtlicher. Das Problem: Ticketautomaten, die voll mit Rotze und Schnodder sind – ansonsten aber ein ganz normaler Bahnhof.
Busbahnhof am Neumarkt: „Ein Schandfleck wäre noch eine Auszeichnung“
Der Busbahnhof am Neumarkt ist laut der Google-Bewertungen mindestens genauso unübersichtlich wie der Hauptbahnhof und hat daher auch nur 3,5 Sterne. Vor allem die vielen Baustellen am Neumarkt sorgen für ein großes Durcheinander und Verwirrung, denn die Haltestellen ändern sich wohl ständig. Ansonsten betiteln die Google-Benutzerinnen und Benutzer den Busbahnhof vor allem als hässlich, schmierig und schäbig.
Bucksturm: „Muss man gewesen sein“
Historische Bedeutung bekam der Bucksturm im Mittelalter als städtisches Gefängnis. Während der Hexenverfolgung im 16. und 17. Jahrhundert diente der Turm zusätzlich als Folterkammer. Eine kleine Ausstellung widmet sich den einstigen Hexenprozessen. Als ein Wahrzeichen von Osnabrück erhält der Bucksturm 4,3 Sterne auf Google. Er ist halt einfach „ein toller Turm“.
Schloss Osnabrück: „Es war einmal ein schöner Schlossgarten“
Das Schloss Osnabrück kommt mit 4,4 Sternen ganz gut weg. 1648 ließ der Fürstbischof Ernst August das vierflügelige barocke Schloss mit drei Hektar Garten in mitten der Stadt bauen. Nach dem zweiten Weltkrieg musste das Schloss neu aufgebaut und auch der Schlossgarten wurde ebenfalls neu gestaltet. Heute ist in dem Schloss unter anderem das Präsidium und die Verwaltung der Universität Osnabrück. Der Schlossgarten wurde nochmals neu gestaltet und ist seit dem 9.Oktober weitestgehend fertig „saniert“. Schön, oder? Manche Google-Nutzer finden jedoch: ziemlich zugemüllt und ein Umschlagplatz für Drogen.
Museumsquartier Osnabrück: „Geldverschwendung“
Eine ähnliche Rezension auf Google mit 4,4 Sternen hat das Museumsquartier Osnabrück. Zu dem Museum spalten sich jedoch die Meinungen von ein „sehr beeindruckendes Museum“ bis hin zu „Geldverschwendung“. Das Museumsquartier in Osnabrück bildet sich aus vier verschiedenen Häusern: das Felix-Nussbaumhaus, das kulturgeschichtliche Museum, die Villa Schlikker und das Akzisehaus.
Heger Tor: „Schmonzette mit Dise“
Das Waterloo-Tor ist in Osnabrück als das Heger Tor bekannt. Es ist die Pforte zur Altstadt. Das Kriegsdenkmal wurde 1817 gebaut, um die Osnabrücker die in der Schlacht bei Waterloo kämpften zu ehren. Für einen Google-Nutzer ist das Tor hingegen aber nur eine Schmonzette (umgangssprachlich abwertend wenig geistreiches Werk). Schon mehrfach wurde das Heger Tor in den letzten Jahren für temporäre Kunstinstallationen genutzt. Osnabrücker „hängen“ jedoch auch einfach nur gerne dort ab. Von Google gibt es für das Waterloo-Tor ebenfalls 4,4 Sterne.
Historisches Rathaus in Osnabrück: „Fast schon ein Museum“
1512 wurde das historische Rathaus Osnabrück errichtet und damit noch früher als das Schloss Osnabrück. Es ist eines der wesentlichen Wahrzeichen und prägenden Gebäude der Stadt und wird bis heute als Rathausgebäude genutzt. Auf Google erhält das Rathaus fast nur positive Rezensionen und ist mit 4,7 Sternen bewertet. In dem Gebäude fühle man sich wie in eine andere Zeit versetzt.
St. Marien: „Wunderschöne Stadtkathedrale“
Direkt neben dem historischen Rathaus liegt die St. Marien, eine evangelisch-lutherische Pfarr- und Marktkirche. Mit 4,3 Sternen auf Google schneidet die Kirche schlechter als das Rathaus ab. Dennoch wird das Gebäude als „wunderschön“ betitelt. Die Kirchenmusik ist eines der Aushängeschilder von St. Marien.
Dom St. Peter: „Einfach beeindruckend“
Wenn in der ganzen Stadt Rummel herrscht, dann können sich Besucherinnen und Besucher im Dom St. Peter ihre Ruhe finden und sich etwas besinnen. Das Gebäude hat eine Bewertung von 4,5 Sternen und wird als „sehr besuchenswert“ beschrieben. Der römisch-katholische Dom St. Peter in Osnabrück ist die Kathedrale des Bistums Osnabrück.
Zoo Osnabrück: „Einfach immer wieder ein Erlebnis“
Der Osnabrücker Zoo liegt an den Hängen des Schölerbergs in einem Buchenwald. Im Jahr 1936 wurde der Waldzoo gegründet. Besucherinnen und Besucher können sich über 2.700 Tiere ansehen. Mit einer Google-Bewertung von 4,5 Sternen kommt der Zoo größtenteils positiv bei Besucherinnen und Besuchern an.