Es war wohl mal wieder soweit. Nach der Berichterstattung über den tragischen Tod der Hybridbärin Tips, vor allem aber nach einem Artikel über einen selbsternannten Tierschützer, der die Pressekonferenz des Zoos zur Selbstdarstellung und Ankündigung einer Klage gegen den Zoo missbraucht hatte, erreichen uns wieder zahlreiche Beleidigungen, Schmähungen und sonstiger Digitalmüll.

AFP

Eines haben diese „Pamphlete“ immer gemeinsam: Die Verfasser verstecken sich hinter anonymen Mailadressen und setzen nie ihren Namen unter das, was doch eigentlich „die Wahrheit“™ sein soll, die unsere Redaktion angeblich nicht berichtet, verdreht oder verachtet.

Für alle aktuell Beleidigten, Betroffenen und sonstige Kritiker haben wir uns entschlossen auf die jüngste derartige Mail eine öffentliche Antwort zu formulieren. Wer uns mit vollem Namen schreibt, darf auch in Zukunft mit einer persönlichen Antwort rechnen.

Am 24.03.2017 um 08:51 schrieb sahuf@XXX.de:

Hier ein ernstzunehmender journalistischer Beitrag zur Erschießung der Bärin Tips im Zoo Osnabrück, ganz im Gegensatz zu Ihrem pseudojournalistischen Geschmarre gegen Zookritiker Goldner auf Ihrer lächerlichen „Hasenpost“: https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5391828&s=&SuchRahmen=Print/ SH

Sehr geehrtes „Sahuf“, 

da Sie sich hinter einer Mailadresse verstecken in der nur „Sahuf“ irgendwie auf ihren Namen deutet, schreibe ich Sie mal so an; dieses „Sahuf“ scheint ja vielleicht Ihr Name oder Teil Ihres Namens zu sein.

Also, wenn Sie uns schon professionelles Versagen (#Lügenpresse?) unterstellen, dann kommen Sie bitte nicht mit einem Meinungsbeitrag dieses „Zookritikers“, in dem er hauptsächlich nur seinen eigenen egoistischen Standpunkt klarmacht. Was soll er auch sonst tun? Sich selbst verleugnen?
Ein „ernstzunehmender journalistischer Beitrag“ ist das nur, wenn man es als das sieht, was es tatsächlich ist: Ein Kommentar in eigener Sache.
Diesen Kommentar finde ich, und das wird Sie vermutlich erstaunen, übrigens durchaus lesenswert. Lesenswert auch deshalb, weil Herr Goldner sich nun selbst eingestehen muss, dass der zum Schutz der Zoobesucher und sicherlich nicht leichtfertig abgefeuerte Schuss auf die ausgebrochene Bärin keine strafrechtlichen Konsequenzen haben wird. 

Ich bin mir sicher, dass Herr Goldner einen wichtigen Beitrag zur Diskussion beitragen kann. Aber eine Pressekonferenz für die überaus ermüdende Darstellung eigener Positionen zu missbrauchen und danach noch anzukündigen den Gastgeber der Veranstaltung anzeigen zu wollen, das ist schon etwas von besonderem Nachrichtenwert.
Darüber haben wir berichtet und ich würde es jederzeit wieder tun. Die eigene Meinung von „professionellen“ Journalisten hat bei Pressekonferenzen definitiv nicht vor der Tür zu bleiben, aber ein „Kapern“ der Veranstaltung für eigene Zwecke (Vorbereitung und Ankündigung einer Klage), das ist eben nicht professionell. Das ist peinlich und ein Missbrauch des Journalisten-Status. Man muss sich schon entscheiden: Will ich als Journalist über die Medien „anklagen“, wenn es denn etwas zu beklagen gibt, oder selbst zur klagenden Partei auf juristischem Wege werden – beides geht nicht! 

Egal ob es um Aktivitäten rechtsradikaler Vereine, als Demokraten getarnte Völkermord-Leugner, Hausverbote für kritische Kollegen oder das Wildtierverbot in Zirkussen* geht, immer wieder fühlen sich nach Artikeln der HASEPOST irgendwelche Spinner aufgerufen uns Unprofessionalität oder einseitige Parteinahme zu unterstellen. Mit Ihrer anonym verfassten Mail sind Sie also in guter und radikaler Gesellschaft. 

Eines haben die Reaktionen auf die oben beispielhaft verlinkten Artikel gemeinsam. Sie lassen auf das schlichte Gemüt der Verfasser schliessen und sie sind immer anonym.
Gelegentlich lässt sich bei Facebook oder durch ein wenig Recherche dann noch nachvollziehen, dass die Verfasser oft gar nicht aus Osnabrück stammen.
Irgendwo, vermutlich in einer besonders finsteren Ecke der Republik, findet sich immer jemand der die Deutungshoheit für die Welt gepachtet hat, aber zu feige ist seinen Namen unter eine E-Mail zu setzen! 
Ab damit in die Rundablage!

Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Tag. Genießen Sie den Frühling!

Heiko Pohlmann
Herausgeber der HASEPOST

PS: *Bei den Artikeln über das Zirkus-Wildtierverbot waren es übrigens selbsternannte „Zirkus-Freunde“, die unser Redaktion Einseitigkeit unterstellten, uns als PETA-Hauspostille bezeichneten oder als Lohnschreiber für den wildtierfreien Circus Roncalli ausmachten. So schnell kann man die Seiten wechseln…

PPS: Hier noch ein älterer Beitrag zum gleichen Thema.