Anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums lud der Runde Tisch der Religionen Osnabrück am Montag ,17. September, zu einem Festakt im Rathaus ein. Nach der Begrüßung des Oberbürgermeisters Wolfgang Griesert folgten sowohl eine Rede des Innenministers Boris Pistorius, ein Rückblick auf die Arbeit des Gremiums durch Prof. Dr. Reinhold Mokrosch und eine Podiumsdiskussion mit Osnabrücker Schülern.

AFP

Seit nun zehn Jahren schafft der Runde Tisch der Religionen Osnabrück einen Ort, an dem die monotheistischen Religionen Judentum, Christentum, Islam und Bahia zusammentreffen, um Einblicke in die jeweiligen Religionen gewinnen zu können. Besonders im Fokus steht hierbei nicht nur das Kennen- sondern auch das Voneinanderlernen.

Ziele und Aufgaben des Gremiums

Durch den regen Austausch untereinander wird der Grundbaustein für ein Vertrauensverhältnis gelegt. Diese Vertrauensbildung, so Mokrosch, ist  eins der Hauptziele des Gremiums. Seit ihrer Gründung wird zudem eine Brücke zwischen der Stadtverwaltung und den Religionsgemeinschaften geschlagen. Dies gelingt dem Gremium mit Hilfe ihrer Diskussionsbereitschaft zum interkulturellen Austausch. Den Mitgliedern ist es besonders wichtig, dass aktuelle Geschehnisse, Konflikte oder Missstände gemeinsam angeschaut, besprochen und diskutiert werden. Die 13 Mitglieder äußerten sich zu solchen Themen bereits 23 mal in öffentlichen Statements. Hiermit sorgen sie dafür, dass die Öffentlichkeit an ihrer Arbeit teilhaben kann.

Podiumsdiskussion mit Osnabrücker Schülern

Insgesamt sechs Osnabrücker Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Religionszugehörigkeiten stellten sich einer Podiumsdiskussion. Diese befasste sich mit verschiedenen Fragen zum Thema Religion und Glauben. Die Schüler erklärten, was ihnen an ihrem Glauben besonders wichtig ist und wie sie andere Religionen im Alltag wahrnehmen. Deutlich wurde hierbei, dass sich vermeintliche Unterschiede durch einen aktiven Austausch häufig als Gemeinsamkeit erkennen lassen.
Abweichungen der religiösen Kulturen sollten zudem viel mehr als  Bereicherung angesehen werden. Auch Boris Pistorius appellierte in seiner Rede daran, dass das Fremde stets wertgeschätzt werden sollte.

Die nächsten zehn Jahre

Bei der Feierlichkeit wurde deutlich, welche Erfolge und Fortschritte der Runde Tisch der Religionen in Osnabrück zu verzeichnen hat. Dies heißt jedoch keineswegs, dass nun die Hände in den Schoß gelegt werden. Ganz im Gegenteil: Frieden in einer Stadt kann nur mit einem Religionsfrieden einhergehen, betonte Mokrosch. Aus diesem Grund wird auch im Hinblick auf die tatkräftige Unterstützung des Oberbürgermeisters Griesert positiv und voller Tatendrang in die Zukunft geblickt. Unter anderem wird überlegt einen Tisch nur für Jugendliche ins Leben zu rufen.

Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie hier:https://www.osnabrueck.de/friedenskultur/kultur-des-friedens/die-welt-der-religionen/runder-tisch-der-religionen-in-osnabrueck.html

Foto: (von links)
Dr. Joachim Jeska, ev. Superintendent; Klaus Stakemaeier, Bahai; Imam Mustafa Cito, muslim.; Dr. Winfried Wilkens, Kreisrat; Michael Grünberg, jüd.; Dr. Bernhard Stecker, kath. Stadtdechant; Aloys Lögering, Arbeitskreis der Religionen in Osnabrück; Prof. Viola Mokrosch; Prof. Dr. Reinhold Mokrosch, Vors. Religions for Peace und Sprecher des Runden Tisches der Religionen Osnabrück; Imam Muhammad Kurturan, muslim.; Oberbürgermeister Wolfgang Griesert; Herr Aktash, mulim. Übersetzer.