Irgendwo muss das Geld für die Betonblöcke ja herkommen, die für rund 35.000 Euro entlang der „Page“ bereits in Richtung stadtauswärts aufgestellt wurden (in der Gegenrichtung ab Anfang Juni). Von einem eigens dafür eingerichteten Stellplatz aus soll nun wieder an der Pagenstecherstraße „geblitzt“ werden.
Anders als noch Anfang Mai auf Nachfrage unserer Redaktion erklärt, will die Stadtverwaltung nun doch lieber aus dem gut klimatisierten Blitzer-Auto „blitzen“ oder den automatisiert arbeitenden Blitzer-Anhänger einsetzen. Alternativ wäre es möglich gewesen, die Messanlage jedes Mal mühsam aus dem Blitzer-Mobil auszubauen und den protokollierenden Mitarbeiter auf einem Klappstuhl hinter einem Baum zu verstecken.
Kurz nach dem Aufstellen der Betonblöcke erklärte die Stadtverwaltung auf Nachfrage unserer Redaktion: “Die mobilen Messstationen sind nicht an ein Messfahrzeug gebunden und können mit wenig Platzbedarf überall am Straßenrand […] abgestellt werden.” Die “Blitzer” der Stadt, die sonst durch das Heckfenster “blitzen” sind alle so konstruiert, so Anfang Mai ein Stadtsprecher, dass sie auch auf Stativen außerhalb des Wagens betrieben werden können.
Betonblock gerade erst aufgestellt, nun wieder weg
Nur wenige Tage nach der Auskunft aus dem Rathaus rückte erneut ein Kran an und entfernte zwischen McDonalds und Subway einen der gerade erst dort aufgestellten „Park-Verhinderer“.
An der Stelle wurde nun ein mit einem Schloss versehener Klapp-Pfahl installiert, der bei Bedarf für den Dienstwagen der mobilen Geschwindigkeitswächter umgelegt werden kann.
Im Vorfeld der Betonblock-Verlegung war es zu schwierig einen Standort zu finden?
Grund für das nachträglich Entfernen eines Betonwürfels war, so nach Aussagen eines Sprechers der Stadt: „Den genauen Standort mussten wir […] noch bestimmen und haben daraufhin die vorgesehene Fläche entsprechend mit einem herausnehmbaren Poller versehen. Ob diese Fläche die einzige bleiben wird, bleibt zu beobachten. Falls wir es für erforderlich halten, können wir natürlich immer an weiteren Stellen die Betonwürfel gegen herausnehmbare Poller austauschen.“
Was es gekostet hat, den einzelnen Betonblock wieder zu entfernen, weil im Vorfeld kein Blitzer-Standort definiert werden konnte, dazu machte die Stadt keine Angaben.
Kommentar des Redakteurs
Entweder die Abteilung mit den Blitzern hat das nicht auf dem Schirm gehabt, dass die Abteilung mit den Betonblöcken ihr das „Geschäft“ kaputt macht (was ich für wahrscheinlich halte), oder man ist bei der Stadtverwaltung der Meinung „es ist ja eh nur das Geld des Steuerzahlers, wir können uns auch noch später ein schönes Plätzchen aussuchen, wenn die Betonblöcke erstmal stehen“.
Dass es notwendig ist, an der vierspurig ausgebauten Page die Geschwindigkeit der PKW zu überwachen, steht hingegen außer Zweifel.
Aber scheinbar ist es bei der Stadt doch vor allem eine Möglichkeit, die Kasse voll zu machen (für Betonblöcke zum Beispiel). Sonst hätte man sich doch wohl im Vorfeld Gedanken gemacht, dass es nun nicht mehr möglich ist, überall und aus der Reihe der parkenden Autos wirklich „überraschend“ zu „blitzen“ – auch und vor allem um damit Raser auszubremsen.
In Zukunft trifft es wohl nur noch weniger ortskundige Autofahrer, die nicht wissen, dass man vor McDonalds Ausschau nach einem einzelnen parkenden Auto halten sollte und dann kurz den Fuß vom Gas nehmen muss. Der Verkehrssicherheit wurde damit ein Bärendienst erwiesen.