Den Chefsessel im Osnabrücker Rathaus wollte Annette Niermann übernehmen, doch daraus wurde im vergangenen Spätsommer nichts. In der Stichwahl vom 26. September 2021 konnte sich Katharina Pötter (CDU) deutlich mit über 56% der abgegebenen Stimmen durchsetzen.
Einen Schreibtischstuhl und ein Gehaltskonto bei der Stadtverwaltung hat Annette Niermann knapp elf Monate nach ihrer Wahlniederlage nun aber dennoch.
Niermann wollte Osnabrück „autofrei“ machen
Niermann, die – hätte sie die Zustimmung der Osnabrücker Bürger bekommen – Osnabrück zu einer „autofreien Innenstadt“ verhelfen wollte, trat am 1. September eine Stelle im Fachbereich Städtebau, Fachdienst Verkehrsplanung der Stadt Osnabrück an. Ihr neuer Chef dort: ihr grüner Parteifreund und Stadtbaurat Frank Otte.
Stelle wurde zuvor öffentlich ausgeschrieben
Die gelernte Wirtschaftskorrespondentin und ehemalige Bürgermeisterin der Stadt Bad Iburg hat als „Assistenz Mobile Zukunft“ eine 0,5-Stelle (halbe Stelle) übernommen.
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Dr. Sven Jürgensen, Sprecher der Stadt Osnabrück, dass die Stelle nicht neu geschaffen wurde. „Es handelt sich um Stellenanteile einer anderen ganzen Planstelle, die seit Jahren besteht. Die Stelleninhaberin hat ihre Tätigkeit reduziert, so dass befristet für zwei Jahre 0,5 Anteile frei wurden. Diese waren regulär im städtischen Stellenportal ausgeschrieben. Der Einstellung ging wie üblich ein Bewerbungsverfahren voraus, in dem sich Annette Niermann durchgesetzt hat.“
Rückkehr zu altem Arbeitgeber
Es ist nicht die erste Anstellung von Annette Niermann bei der Stadtverwaltung. Seit Ende der 1990er Jahre war Niermann im Sozial- und Bildungsbereich der Stadt Osnabrück tätig, zuletzt bis 2014 im Bildungsbüro der Stadt.
Titelfoto: Archiv Hasepost, „Niermann-Wahlkampf Juni 2021“; Pohlmann