Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die neuen Steuererleichterungen für Dienst-Elektroautos. DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch äußert scharfe Kritik am Vorgehen der Regierung und plädiert stattdessen für die Förderung preiswerterer Elektrofahrzeuge.
Kritik an der Förderpolitik
Jürgen Resch , Bundesgeschäftsführer der DUH, äußerte sich in einem Interview mit der “Neuen Osnabrücker Zeitung”: “Anstatt Steuergeld für Luxus-Dienstwagen zu verschleudern, die sich kein Normalverdiener leisten kann, sollte die Regierung die Anschaffung von kleinen und sparsamen E-Autos fördern, die auch von Pflegediensten und so weiter total dringend gebraucht werden.” Die Wachstumsinitiative der Ampel mache jedoch “genau das Gegenteil”.
Die Ampelregierung hatte zuvor Verminderungen für neu zugelassene vollelektrische und vergleichbare Nullemissionsfahrzeuge beschlossen. In diesem Zuge soll auch die Dienstwagenbesteuerung für E-Fahrzeuge angepasst werden, indem der Höchstpreis von 70.000 Euro auf 95.000 Euro angehoben wird.
Kritik an Luxus-Dienstwagen
In Bezug auf die Anhebung des Brutto-Listenpreises äußerte sich Resch gegenüber der “Neuen Osnabrücker Zeitung” wie folgt: “Zusätzlich gefördert werden Monster-SUVs und Luxus-Dienstwagen zwischen 70. – 95.000 Euro Bruttolistenpreis. Sie verbrauchen in Produktion und im Betrieb wegen ihres Gewichts und der Größe viel zu viel Strom. Das sind Geschenke an Mercedes, BMW, Audi und Porsche. Das macht mich fassungslos.”
Vorbildliche Förderpolitik in Frankreich und Skandinavien
Resch plädierte weiterhin für eine Neuausrichtung der deutschen Förderpolitik und verwies dabei auf andere europäische Länder: “Wir brauchen ein Bonus-Malus-System, das klimaschädliche Fahrzeuge massiv verteuert und Fahrzeuge, die wenig CO2 ausstoßen und wenig Strom verbrauchen, begünstigt.” Mit einem solchen Prinzip habe Norwegen es laut Resch erreicht, dass “90 Prozent der Neuzulassungen Elektrofahrzeuge” seien. In Deutschland scheitere diese Diskussion “aber am Widerstand der deutschen Autokonzerne”.
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