Am Dienstag, den 14. Juli 2020, zog die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in ihrer Jahrespressekonferenz Bilanz für 2019. Langanhaltende Dürrephasen und Waldsterben waren nur zwei der Themen, die besprochen wurden.
Am Dienstag, den 14. Juli 2020, hielt die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) ihre Jahrespressekonferenz ab. Ein einnehmendes Thema des Jahresberichtes ist die anhaltende Dürre. Hier fordert die DBU einen Paradigmenwechsel beim Wassermanagement: „Die anhaltende Trockenheit der letzten Jahre macht es erforderlich, das Wasser in der Landschaft zu halten und Fließgewässern ausreichend Raum zu geben“, sagte Alexander Bonde, DBU-Generalsekretär. Aufgrund der Hitze, Dürre und Starkregen, die durch den Klimawandel verursacht werden, seien Anpassungen nötig. „Zielführend sind regionale Konzepte, die gemeinsam mit den betroffenen Akteuren aus Behörden, Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Naturschutz erarbeitet werden. Unterstützung bieten digitale Systeme, die beispielsweise die Wasserverteilung in der Landschaft virtuell darstellen“, erklärt Bonde.
Wasser fließt zu schnell ab
„Um Moore, Auen und Feuchtgebiete nutzbar zu machen, wurden in der Vergangenheit – und auch heute noch – Flächen über Gräben und Drainagen entwässert sowie Flüsse und Bäche begradigt“, gibt Maximilian Hempel, DBU-Abteilungsleiter Umweltforschung und Naturschutz, zu bedenken. Dort fließt das Wasser schneller ab und es bleiben nur wenig Reserven für die Landschaft. Gibt es dann lange Trockenphasen, wie in den letzten beiden Jahren, trocknen die Flächen immer mehr aus und der Grundwasserspiegel sinkt. In den vergangenen zwei Jahren hat der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung in Leipzig immer wieder extreme bis außergewöhnliche Dürre für viele Regionen gezeigt. Der Gesamtschaden der Landwirtschaft in der EU sei 2018 mit 8,7 Milliarden Euro zu hoch. „Trinkwasserversorgung, Ökosysteme, aber auch Land-, Forst- und Wasserwirtschaft leiden darunter. Deshalb fördern wir zahlreiche Projekte in ganz Deutschland, die die Akteure zusammenbringen und Lösungen für die Regionen erarbeiten“, erklärt Hempel.
Waldsterben mit Naturverjüngung begegnen
Eine weitere Folge der anhaltenden Dürre der vergangen zwei Jahre ist das Waldsterben. Nach Schätzungen des DBU Naturerbes, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft der DBU, sind Bäume auf rund vier Prozent ihrer Waldbestände geschädigt. Laut dem Bundesforstbetrieb, der die 71 DBU-Naturerbeflächen betreut, sind circa 2.170 Hektar der insgesamt 55.000 Hektar Waldfläche betroffen. Dabei sind Nadelhölzer stärker betroffen: 1.720 Hektar sind abgestorben oder drohen abzusterben – beim Laubholz sind es rund 450 Hektar. „Anders als in der Forstwirtschaft werden wir in den Totholzbeständen in der Regel keine neuen Bäume anpflanzen, sondern auf Naturverjüngung setzen“, erläuterte Alexander Bonde das naturschutzfachliche Vorgehen. Die Waldentwicklung im DBU Naturerbe sei ganz im Sinne des Naturschutzes. Das Ziel des DBU Naturerbes ist, Wälder langfristig möglichst ohne menschlichen Eingriff sich selbst zu überlassen.„Wir setzen auf Naturverjüngung ohne Zaun. Wo Nadelholz aufgrund der Trockenheit abgestorben ist, wachsen bestenfalls junge Laubmischwälder aus Sämlingen auf, die besser als gepflanzte Setzlinge mit Trockenperioden klar kommen können“, berichtet Susanne Belting, fachliche Leiterin des DBU Naturerbes.
Positive Entwicklung im Finanzbereich
Ein weiteres Thema des Jahresberichtes waren die Finanzen der DBU. Sie konnte ihre Erträge in 2019, trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase, auf 99,6 Millionen Euro steigern. Im Jahr 2018 waren es 95,2 Millionen Euro. Auch die Fördersumme stieg an: 56,4 Millionen Euro wurden im Jahr 2019 vermerkt, während es 2018 52,7 Millionen Euro waren. Damit kann zum vierten Jahr in Folge eine Steigerung verzeichnet werden. Insgesamt hat die DBU im vergangenen Jahr 213 Projekte unterstützt. Auch das Stiftungskapital ist von 2,28 auf 2,32 Milliarden Euro angestiegen. „Die Finanzabteilung hat durch ihre breit gefächerte Anlagestrategie klug gewirtschaftet, um auch in der aktuellen Krise die Projekte fortlaufend fördern und unsere Ausschüttungen zwischen 55 und 60 Millionen Euro in den nächsten Jahren stabil halten zu können“, erklärt Alexander Bonde. „Uns ist es wichtig, auch in Krisenzeiten ein verlässlicher Fördermittelgeber zu sein, insbesondere für den Mittelstand,“ ergänzt DBU-Finanzchef Michael Dittrich.