Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist nach den Zahlen des Bundeskriminalamts auch im Jahr 2023 weiter gestiegen. Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, wertet diese Entwicklung als “sehr ernst” und fordert stärkere Investitionen in Präventions- und Hilfesysteme.
Zunahme der Drogentoten
Laut den vom Bundeskriminalamt bereitgestellten Zahlen, starben im Jahr 2023 in Deutschland 2.227 Menschen an den Folgen von Drogenkonsum. Dies entspricht einem Anstieg von etwa zwölf Prozent verglichen mit dem Vorjahr, wie Burkhard Blienert (SPD), der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, am Mittwoch mitteilte. Im Vergleich zu 2014 hat sich die Zahl der Drogentoten damit fast verdoppelt.
Die Statistik weist zudem aus, dass unter den Verstorbenen 1.844 Männer und 383 Frauen waren, das Durchschnittsalter lag bei 41 Jahren. Eine Zunahme wurde auch bei Fällen von Mischkonsum verschiedener illegaler Substanzen festgestellt. Diese stellen mit 1.479 Fällen einen signifikanten Anteil der Todesursachen dar.
Beteiligte Substanzen
Nach den von den Landeskriminalämtern gesammelten Zahlen konnte bei 712 Todesfällen Heroin als involvierte Substanz identifiziert werden. Obwohl Heroin somit weiterhin die mit den meisten Todesfällen assoziierte Droge ist, zeigt der Trend eine leichte Rückläufigkeit (2014: 749). Hingegen verzeichneten Substanzen wie Kokain und Crack (610 statt 507) sowie Opiat-Substitutionsmittel (654 statt 528) signifikante Anstiege.
Bewertung der Situation
Blienert schätzt die Situation als “sehr ernst” ein. Er sagte: “Mit 2.227 Drogentoten haben wir die höchste Zahl, die je registriert wurde. Und ich befürchte, dass es in der Realität noch mehr Drogentodesfälle gibt – wir haben viel zu wenige toxikologische Gutachten und Obduktionen. Hinter den blanken Zahlen verbirgt sich unendliches Leid für die Betroffenen, ihre Familien, das ganze Umfeld.”
Blick in die Zukunft
“Wir brauchen ganz konkrete Fortschritte bei der Prävention und soziale Hilfe vor Ort und spezifische Angebote, insbesondere auch für Crack- und, wie die Zahlen zeigen, für Metamphetaminkonsumierende. Wir müssen gerade besonders gefährdete Jugendliche früh und konsequent unterstützen und dürfen suchterkrankte Menschen nicht einfach abschreiben”, betonte der Drogenbeauftragte.
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