In rund zwei Wochen will Irina Chaaban hier den ersten Kunden die Haare schneiden. / Foto: Schulte
Schon während ihres Friseurmeisters 2013 träumte Irina Chaaban von ihrem eigenen Friseursalon. Fast zehn Jahre und drei Kinder später wagt sie den Schritt in die Selbstständigkeit: Am 1. September eröffnet sie ihren Salon „Friseur am Nikolaiort“ am Kamp 2.
„Viele wollten es mir ausreden oder haben mich für verrückt erklärt“, erzählt Irina Chaaban. Mit drei kleinen Kindern könne man doch nicht direkt wieder arbeiten – und schon gar nicht als Selbstständige. Dass das geht, zeigt die Dreifachmama jetzt mit dem Start ihres eigenen Friseursalons, der in einem ehemaligen Immobilienbüro am Nikolaiort entsteht.
Ende Juli erhielt sie die Schlüssel für ihren wahrgewordenen Traum. Doch bis zur Saloneröffnung heißt es erst einmal eine Menge Arbeit: „Mit meinem Mann habe ich nach seinem Feierabend hier renoviert“, erzählt sie. „Wir haben fast alles selbst gemacht.“ Liebevoll nennt sie ihren Salon nun ihr „viertes Baby“, das Zeit und Geduld brauche. Denn die Osnabrückerin hat bereits zwei Söhne im Alter von zwei und vier Jahren und eine einjährige Tochter. Doch für die 30-Jährige geht beides: Mutter und Unternehmerin sein.
Bald Teamzuwachs?
Auf rund 80 Quadratmetern wird sie zunächst alleine frisieren und schneiden. Doch von einer Salonauflösung hat sie direkt vier Bedienplätze übernommen, denn im Hinterkopf hat sie weitere Unterstützung: „Ich bin guter Dinge, dass ich zukünftig noch jemanden einstellen kann.“ Dann würde sie besonders gerne eine Mutter einstellen, denn die hätten es in der Friseurbranche schwer. Viele Salons hätten kein Verständnis dafür, wenn Mütter wegen kranker Kinder auf der Arbeit fehlen würden. Gleichzeitig möchte sie mit ihrem Schritt anderen Frauen mit Kindern Mut machen: „Man kann auch mit Kind etwas schaffen.“
Da sowieso alles derzeit teurer werde, habe sie sich preislich etwas unteren den Friseursalons im Umkreis festgelegt. Mit ihrem Konzept möchte sie vor allem Kundinnen ansprechen, die ihre Kinder gerne mitbringen dürfen. „Ich weiß als Mutter selbst, wie stressig das mit einem Kind sein kann“, so die 30-Jährige. Da es ihr in der Vergangenheit bei ihren eigenen Friseurbesuchen an Beratung gefehlt habe, setze sie darauf nun gezielt. „Beratung ist mir sehr wichtig“, so Chaaban. „Ich nehme mir Zeit für meine Kunden, möchte sie verwöhnen und sie sollen sich in meinem Salon wohlfühlen.“ Nach ihrer Ausbildung 2009 in der Friedensstadt schloss sie 2013 sofort den Meister an.
Nur mit familiärer Unterstützung möglich
Direkt in Parkhausnähe schräg gegenüber des Tattoo- und Piercing-Studios The Needle in der Nikolai-Passage öffnet Chaaban künftig von dienstags bis freitags von 9 bis 18 sowie samstags von 9 bis 14 Uhr die Türen ihres Salons. Auf Anfrage sei sie aber auch zeitlich flexibel für Hochzeiten oder sonstige besondere Anlässe. Ihren Traum zu verwirklichen, habe sie nur mit Unterstützung ihrer Familie geschafft: „Wenn die Kinder nicht im Kindergarten sind, werden meine Schwiegereltern aufpassen.“