Die Vorbereitungen auf zahlreiche Programmpunkte im noch jungen Jubiläumsjahr des Westfälischen Friedens laufen auf Hochtouren – so auch im Museumsquartier und der Kunsthalle Osnabrück. Beide städtische Einrichtungen bereiten sich dabei nicht auf auf 375 Jahre Westfälischer Frieden vor, sondern auch auf eigene Jubiläen.
„2023 ist ein Jahr der Jubiläen: 375 Jahre Westfälischer Frieden, 25 Jahre Felix-Nussbaum-Haus, 30 Jahre Kunsthalle“, fasst Erster Stadtrat Wolfgang Beckermann zusammen. „Im Jubiläumsjahr reflektieren wir die Geschichte und blicken dabei auch in die Zukunft.” Die Stadt Osnabrück bereitet dazu über 200 Programmpunkte für das Jahr 2023 vor, die zeitnah präsentiert werden sollen. Bereits fest stehen die Planungen für das Museumsquartier und die Kunsthalle.
Ausstellungen im Nussbaum-Haus
Das Jubiläum des zum Quartier gehörenden Felix-Nussbaum-Hauses steht dabei unter dem Motto „Ich wehre mich und werde nicht müde“. „Basierend auf der Geschichte Felix Nussbaums und auf dem Motto aufbauend wollen wir uns im neuen Jahr mit den Fragen der Zeit beschäftigen“, kündigt Nils-Arne Kässens, Direktor des Museumsquartiers Osnabrück, an. In der Praxis äußert sich das Vorhaben in gleich vier Ausstellungen, die die wesentliche Meilensteine im Programm darstellen.
Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des 1998 vom Architekten Daniel Libeskind errichteten Felix-Nussbaum-Hauses zeigt eine große Sonderausstellungen mit internationalen Leihgaben den Maler Felix Nussbaum im Kontext der Gegenwart. Ein Forum am Ende der Ausstellung lädt mit Veranstaltungen und Workshops zum Handeln ein. Internationale Leihgaben von Werken Nussbaums kommen etwa aus Israel und den USA. Nussbaums Kunstwerke werden mit internationalen zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt – unter ihnen etwa Francis Alÿs, Andreas Angelidakis oder Yael Bartana. Die Ausstellung läuft vom 10. September bis in den Januar 2024 hinein. An der Eröffnung am 9. September nimmt auch Architekt Libeskind selbst teil.
Friedenspreis und Felix Schoeller Award
Bereits ab Februar trifft der Künstler Dor Guez in der fünften Ausstellung der Reihe „Gegenwärtig“ auf das Leben und Werk Felix Nussbaums. In seinen eigens für das Felix-Nussbaum-Haus geschaffenen Arbeiten nimmt Guez Bezug auf die Fluchtgeschichte Nussbaums. Die Ausstellung wird am 11. Februar eröffnet und läuft bis zum 6. August.
Ebenfalls bis zum 6. August präsentiert werden die Gewinner des zum dritten Mal von der Stadt Osnabrück gemeinsam mit der Felix Schoeller Group vergebenen „Deutschen Friedenspreis für Fotografie“ sowie die Arbeiten zum „Felix Schoeller Photo Award”.
Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Villa
Die Villa im Museumsquartier wird nach einer zweijährigen Sanierungsphase ein Forum und Ort für Diskussionen. Die neue Dauerausstellung nimmt den Osnabrücker Anwalt Hans Georg Calmeyer in den Fokus, der in den besetzten Niederlanden als Referent in einer Nazi-Behörde für Überleben oder Tod tausender holländischer Juden verantwortlich war.
Ausstellung in und rund um die Kunsthalle
Mit zwei neuen Einzelausstellungen und für sie spezifisch realisierten Neuproduktionen der Künstler Cemile Sahin und Andrzej Steinbach zeigt die Kunsthalle Osnabrück noch bis zum 5. März 2023 den zweiten Teil ihres Jahresthemas „Romantik“. Im Anschluss läuft vom 19. April bis zum 29. Mai die Ausstellung des European Media Art Festivals (EMAF).
Für die beiden besonderen Jubiläen in 2023 stehen zudem drei Großprojekte mit individuellem Fokus auf dem Programm. Die Kunsthalle Osnabrück wie auch der Stadtraum Osnabrück werden dabei gleichermaßen zu Orten des Geschehens.
Zu ihrem dreißigjährigen Bestehen möchte die Kunsthalle Osnabrück mit einem großen Ausstellungsprojekt im Kirchenschiff des renommierten Künstlers Aram Bartholl in Zeiten von Ressourcenkampf, Klimawandel und Energieknappheit fragen, wie wir uns den Herausforderungen einer nachhaltigen Gesellschaft stellen können. Weitere Infos zu allen geplanten Aktionen gibt es hier.
Osnabrücker Gebäude wird verhüllt
Außerhalb der Kunsthalle wird der international renommierte Künstler Ibrahim Mahama die historischen Handelsrouten zwischen Osnabrück und dem afrikanischen Kontinent nachzeichnen und auf den daraus folgenden Einfluss auf die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung in Ghana verweisen. Das Ausstellungs- und Forschungsprojekt findet mit einer Gebäudeverhüllung in Osnabrück sowie mit einem Veranstaltungsprogramm in Tamale in Ghana statt. Auftakt wird voraussichtlich im Juni 2023 sein.