(von links) Oberbürgermeisterin Katharina Pötter überreicht Uwe Schürk, Friedrich Pfohl und Renate Wall die Bürgermedaille für ihr Engagement im Sinne der Stadt Osnabrück. / Foto: Tischer
Am Mittwoch (21. September) überreichte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter gleich drei Osnabrücker Bürgerinnen und Bürgern die Bürgermedaille. Für ihr besonderes Engagement im Sinne der Stadt wurden Renate Wall, Friedrich Pfohl und Uwe Schürk im Friedenssaal ausgezeichnet.
Nur wenige Bewohner der Hasestadt haben die Ehre, mit der Bürgermedaille ausgezeichnet zu werden. Für Oberbürgermeisterin Katharina Pötter war die Verleihung besonders wichtig: „Ohne das Engagement, würde die Vielseitigkeit Osnabrücks verarmen.“ Die Medaille sei für Bürgerinnen und Bürger bestimmt, die sich für ihre Mitbürger und die Stadt auf unterschiedliche Weise verdient gemacht haben. „Wir wollen zeigen, wie unsere Bürger die unterschiedlichen Bereiche unserer Stadt prägen und die Stadt zusammenhalten“, erklärt Pötter.
Engagement für Frauen und Flüchtlinge
Renate Wall erhielt für ihre jahrelange Arbeit im Frauenkulturverein „Mother Jones“ und dem damit verbundenen Kampf für die Gleichberechtigung der Frau die Bürgermedaille Osnabrücks. Sie gründete die Nachbarschaftshilfe Wüstenstraße und wirkt seit Jahren bei der Initiative „Omas Gegen Rechts“ entschieden mit. Mit ihrem verfassten „Lexikon deutschsprachiger Schriftstellerinnen im Exil 1933–1945“ habe sie nach Frauen geforscht, die verstummten und verschwanden, und verlieh ihnen eine Stimme. Auch heute sei das Ziel der Gleichberechtigung nach Pötter „immer noch nicht erreicht“.
Friedrich Pfohl wurde für sein Engagement als Chef des Bezirksverbands Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit der Bürgermedaille ausgezeichnet. Als Gewerkschafter machte er sich sowohl beruflich als auch ehrenamtlich für Auszubildene und faire Arbeitsbedingungen stark. Außerdem setzte sich Pfohl auch im Zuge des Gewerkepasses für die Integration von Geflüchteten ein. Dieses Thema, so die Oberbürgermeisterin, sei heute wichtiger denn je, obwohl davon inzwischen nichts mehr zu hören sei.
Plötzlich „für etwas vorgeschlagen, das völlig normal ist“
Wegen seiner Arbeit als erster Vorsitzender der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Ortsgruppe Osnabrück wurde Uwe Schürk die Bürgermedaille verliehen. Seit 40 Jahren ist er für die DLRG tätig, bringt Kindern das Schwimmen bei und organisiert seit 35 Jahren die Jugendfahrt des Wasserrettungsdienstes an die Ostsee. Für Schürk sei die Ehrung besonders überraschend gewesen, weil er Anerkennung für etwas bekäme, dass für ihn vollkommen normal sei. Oberbürgermeisterin Pötter bezeichnet seine Arbeit aufgrund der steigenden Zahl von Nichtschwimmern als vorbildlich und betont, dass „wir mehr dafür werben sollen, Schwimmen zu lernen, damit anderen geholfen werden kann, die es nicht können“.