Die Zahl der zivilen Opfer durch Landminen und andere explosive Kampfmittel in Myanmar ist laut dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (Unicef) deutlich gestiegen. Besonders Kinder sind betroffen, und das Land leidet unter einer anhaltenden militärischen Auseinandersetzung.
Zunahme der Opferzahlen und Kritik an Landmineneinsatz
Nach einem Bericht der Unicef gab es im Jahr 2023 insgesamt 1.052 verifizierte zivile Opfer von Landminen und Sprengkörpern in Myanmar, fast das Dreifache der 390 Vorfälle von 2022. Mehr als ein Fünftel der Opfer waren Kinder. Debora Comini, Unicef-Regionaldirektorin für Ostasien und den Pazifik, äußerte sich kritisch über den Einsatz dieser Waffen: „Der Einsatz von Landminen ist nicht nur verwerflich, sondern kann auch einen Verstoß gegen das humanitäre Völkerrecht darstellen. Es ist zwingend erforderlich, dass alle Konfliktparteien der Sicherheit und dem Wohlergehen der Zivilbevölkerung, insbesondere von Kindern, Vorrang einräumen und unverzüglich Maßnahmen ergreifen, um den Einsatz dieser wahllosen Waffen zu beenden.“
Landesweite Verbreitung von Landminen
Die Unicef berichtet, dass sich der Konflikt in Myanmar in den letzten Monaten ausweitete und mittlerweile fast alle Regionen des Landes, außer der Hauptstadt Naypyidaw, von Landminen betroffen sind. Myanmar gehört damit zu den weltweit am stärksten mit Landminen und Sprengkörpern kontaminierten Ländern.
Anhaltender Bürgerkrieg in Myanmar
Seit 2021 tobt in Myanmar ein Bürgerkrieg zwischen der Militärregierung und der „Nationalen Einheitsregierung“. Das Militär hatte im Februar 2021 die Staatsgewalt übernommen, allerdings die Kontrolle über weite Teile des Landes bis 2023 wieder verloren. Der anhaltende Konflikt und der Einsatz von Landminen und anderen explosiven Kampfmitteln fordern weiterhin viele zivile Opfer.
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