Dr. Mark Benecke, auch bekannt als „Dr. Made“, ist eigentlich Kriminalbiologe. Doch neben seinem Beruf ist er in ganz Deutschland unterwegs und macht Abendveranstaltungen, bei denen er von interessanten und kuriosen Fällen seines Berufsalltags berichtet. Am Sonntag war er im Osnabrücker Rosenhof. Mit ihm dabei: Hasepost-Autorin Laura Stevens.
Durch die Bombenentschärfung im Schinkel am Sonntag und die damit verbundenen Verspätungen und Ausfälle im Zugverkehr kamen Mark Benecke und seine Lebensgefährtin Ines Fischer selbst erst kurz vorm Einlass im Rosenhof an, so dass die beiden mit einem der zwei Begriffe, mit denen man Osnabrücker am besten ärgern kann, NOCH nicht viel anfangen konnten. Bei der Nennung von „Westfalentag“ und „Neumarktsperrung“ ging ein Raunen durch den ausverkauften Rosenhof, das einer Klärung bedurfte.
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Kindliche Sichtweise in der Kriminalistik beibehalten
Doch schnell war Schluss mit den regionalen Reizthemen und es ging mit Busenmorden, Lady Gaga und der Wissenschaft weiter, die dahinter steckt, wenn Frauen ihre Liebsten mit den Brüsten ermorden. Dabei betonte Benecke immer wieder, dass es in der Kriminalistik vor allem um unbegründete, unlogische und verrückte Ideen geht, die die Sichtweise eines Kindes erfordern – alle Details, seien sie noch so abstrus, können zur Wahrheit führen. Und die ist – neben der Verwesung – für den Biologen etwas wunderschönes. Auch falsche Grundannahmen können tückisch sein und sind oft der Grund von vielen Fehlern. „Was Anwälte und Richter dann mit dem machen, was ich rausgefunden habe, damit hab‘ ich nichts zu tun“ erklärt er. Ihm geht es um die Wahrheit, um das Rätsellösen. Was nicht spektakulär ist, rückt jedoch oft in den Hintergrund. Doch sind es gerade die kleinen Abweichungen von der Norm, die später zur Lösung führen können.
„In den meisten Totenscheinen steht zuerst einmal Herzstillstand als Todesursache. Das ist so auch völlig korrekt, denn jeder Tote hat ein stillstehendes Herz.“
„Dr. Made“ räumt mit Mythen auf
Wohl jeder kennt den Satz „Wenn jedes unentdeckte Mordopfer auf dem Friedhof schreien könnte, wäre es ohrenbetäubend laut.“. Auf Nachfrage unserer Redaktion konnte Benecke das jedoch klar verneinen. Es gibt Morde, die als solche nicht erkannt werden, aber das seien nicht so viele, wie es von Laien oft angenommen wird.
Und auch der Mythos, Pfefferminz- oder Mentholpaste unter der Nase würde gegen Leichengerüche helfen, stimmt so nicht. Nutzt man diese Mittel, wird der Geruch nur vermischt – nicht überdeckt. Man riecht dann also beides gleichzeitig, erklärt er.
PETA ZWEI und Bücher Wenner ebenfalls vertreten
Neben dem Vortrag gab es im Vorraum des Rosenhofs einen Tisch von Bücher Wenner, wo man sämtliche Bücher von Mark Benecke erwerben konnte und ein Tabling von PETA ZWEI, der Jugendkampagne von der Tierrechtsorganisation PETA. Das Streetteam von PETA ZWEI Osnabrück ist immer wieder in der Innenstadt mit verschiedenen Aktionen vertreten, an diesem Abend gab es einen Infostand für die Gäste der Veranstaltung mit vielen Flyern und kleinen Proben von veganer Kosmetik. Mark und Ines leben vegan und engagieren sich auch selbst für PETA.
Wer Mark Bennecke selbst erleben möchte, findet auf www.benecke.com weitere Termine und Veranstaltungsorte.