Fahrradweg (Symbolbild)
Radwege mit einer geringeren Breite als zwei Meter sollen in Osnabrück der Vergangenheit angehören. Neben Grüne/Volt und SPD schließt sich auch die CDU dieser Position an.
Am 30. Oktober ist eine Radfahrerin auf der Pagenstecherstraße bei einem DooringUnfall schwer verletzt worden. „Dieser Unfall zeigt einmal mehr, dass wir mit Hochdruck daran arbeiten müssen, die Radwege zu verbreitern, gegebenenfalls auch mit Übergangsmaßnahmen oder Verkehrsversuchen“, erklärt Michael Kopatz, Sprecher für Verkehr der Grünen. Für die Pagenstecherstraße sei der Umbau bereits beschlossen.
CDU unterstützt entschiedenes Handeln für den Radverkehr
„Wir unterstützen den Appell des Radentscheids, dass an der Pagenstecherstraße
und an vielen anderen Stellen in Osnabrück etwas für den Radverkehr passieren
muss“, erläutert Marius Keite, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Stadtratsfraktion. Streckenabschnitte mit hohem Risiko für Fahrradunfälle durch aufgerissene Fahrertüren gebe es nämlich nicht nur an der Pagenstecherstraße. Sie seien über das gesamte Stadtgebiet verteilt und liegen vorrangig an den Haupteinfallstraßen, die in der Vergangenheit autooptimiert geplant wurden.
Umstieg vom Auto auf umweltfreundliche Verkehrsmittel
Für den Wallring hat der Stadtrat bereits im Mai 2019 entschieden, Parkplätze und Bäume wegfallen zu lassen und gegebenenfalls die PKW-Fahrspuren schmaler zu machen. „Unsere knappen Verkehrsflächen müssen wir aber in Zukunft im Hinblick auf den Umweltverbund und die Erreichbarkeit, also auf ihre Funktion, verbessern“, erklärt Heiko Panzer, Sprecher für Mobilität der SPD-Fraktion. Er führt aus: „Es braucht für die Mobilitätswende in Osnabrück immer auch alternative Angebote, die den Umstieg vom Auto auf den Umweltverbund attraktiv machen. So schaffen wir Platz im Straßenraum, der es für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie für Radfahrerinnen und Radfahrer sicher macht, die kurzen Wege in der Stadt umweltfreundlich zu begehen.“
Kurzfristige Maßnahmen
Zum Umweltverbund gehöre auch ein schneller, attraktiver öffentlicher Personennahverkehr. „Dieser muss an Kreuzungen und für die Busgeschwindigkeit relevanten Stellen im Straßenraum Vorrang bekommen“, erklären Kopatz und Panzer. Ob durch Ampelschaltungen oder Spuren sei noch nicht sicher. Beide wollen die Verwaltung beauftragen, gemeinsam mit der Verkehrspolizei Unfallschwerpunkte und Risikobereiche zu identifizieren und, wo möglich, kurzfristige Entschärfungsmaßnahmen vorzuschlagen. An Haupteinfallstraßen könne so eine kurzfristige Maßnahme zum Beispiel das Sperren von Parkrandstreifen sein, da dies nachhaltig die Unfallgefahr ausschließe.