Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) warnt vor einer Rekordinsolvenz bei deutschen Krankenhäusern im Jahr 2024. Die prekäre finanzielle Situation wird von hohen Personalkosten und mangelnder Anpassung an die Inflation verursacht, während eine von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplante Krankenhausreform auf dem Spiel steht.
Deutsche Krankenhäuser stehen vor finanzieller Krise
Nach Einschätzung des Verbandschefs der Deutschen Krankenhausgesellschaft Gerald Gaß werden im kommenden Jahr in Deutschland so viele Kliniken wie nie zuvor in die Zahlungsunfähigkeit rutschen. “Wir verzeichnen aktuell deutlich mehr Insolvenzen als üblich, und das Jahr 2024 droht ein Rekord-Insolvenzjahr zu werden”, sagte Gaß dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (RND).
Im Jahr 2023 gab es nach Angaben von Gaß fast 40 Insolvenzen. “Für das Jahr 2024 laufen wir Gefahr, dass sich diese Zahl wegen der absehbar starken Personalkostenentwicklung noch verdoppelt”, warnte er und verwies dabei auf das aktuelle Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI).
Ergebnisse des Krankenhaus-Barometers
Die jährlich durchgeführte Repräsentativbefragung der Allgemeinkrankenhäuser in Deutschland zeigte, dass 2022 bereits rund die Hälfte der Kliniken ein negatives Jahresergebnis aufwiesen. Laut der aktuellen Umfrage steigt dieser Anteil im laufenden Jahr auf über drei Viertel. Der Anteil der Krankenhäuser mit einem Überschuss sinkt von 35 auf nur noch sieben Prozent. “Das sind die schlechtesten Werte seit Einführung des Krankenhausbarometers im Jahre 2000”, stellte Gaß fest.
Fast kein Krankenhaus kann seine Ausgaben noch aus den laufenden Einnahmen decken. Der Verbandschef sprach von einer dramatischen Lage, da die Krankenhäuser ihre Preise nicht eigenverantwortlich an die Inflation anpassen dürfen, aber die gleichen erhöhten Ausgaben wie andere Wirtschaftszweige haben.
Aufruf an die Politik
Gaß forderte erneut einen Inflationsausgleich für die Krankenhäuser und warnte davor, dass die anhaltende finanzielle Schieflage immer mehr Kliniken zu Insolvenzen und Schließungen zwingen würde. Bis Ende des Jahres fehlen den Krankenhäusern insgesamt zehn Milliarden Euro.
Er betonte, dass die Politik dringend handeln müsse und warnte vor einem Scheitern der von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) geplanten Krankenhausreform. Die Reform zielt darauf ab, die finanzielle Lage der Krankenhäuser zu stabilisieren und die Gesundheitsversorgung in Deutschland zu verbessern.
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