DIW-Präsident Marcel Fratzscher warnt im Zuge des Bruchs der Regierungskoalition und des Scheiterns des Bundeshaushalts 2025 vor einer drohenden Rezession im kommenden Jahr. Fratzscher betont, das Fehlen eines Haushalts werde sowohl die alte als auch die neue Bundesregierung behindern, angemessen auf wirtschaftliche Herausforderungen zu reagieren.
Fehlender Haushalt bedroht die Wirtschaft
Marcel Fratzscher, Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), äußerte gegenüber der „Rheinischen Post“ ernste Bedenken hinsichtlich der aktuellen politischen Situation in Deutschland. Zitat: „Das vorzeitige Ende der Ampel und insbesondere das Scheitern des Bundestages, einen Haushalt für 2025 zu verabschieden, könnten die deutsche Wirtschaft 2025 erneut in die Rezession treiben.“
Politische Blockade als Gefahr für die Krisenreaktion
Fratzscher betont weiterhin, dass die fehlende Haushaltsplanung die Regierung in ihrer Reaktionsfähigkeit auf künftige Krisen und Herausforderungen stark einschränkt. „Durch den fehlenden Haushalt für 2025 nimmt der Bundestag Deutschland viel von seiner Fähigkeit, auf den drohenden Handelskonflikt mit Donald Trump, auf eine mögliche Eskalation des Kriegs in der Ukraine und auf die Herausforderungen aus China zu reagieren.“
Appell für parteiübergreifende Zusammenarbeit
Neben den potenziellen wirtschaftlichen Auswirkungen sieht der DIW-Präsident auch das Vertrauen der Wirtschaft in Gefahr. „Das Resultat wird eine unzureichende Unterstützung für Unternehmen und Bürger durch die Finanzpolitik und ein weiterhin mangelndes Vertrauen der Wirtschaft sein.“ Fratzscher appelliert angesichts der drohenden Konsequenzen an alle demokratischen Parteien im Bundestag, parteiübergreifend zu handeln und das Interesse der Bevölkerung über eigenes parteipolitisches Kalkül zu stellen: „Alle demokratischen Parteien im Bundestag, in der Regierung und in der Opposition sollten das Interesse des Souveräns über das enge Eigeninteresse setzen und sich doch noch zu einem Haushalt für 2025 und andere wichtige Reformen zusammenraufen.“
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