(mit Material von dts) Deutsche Wirtschaft droht im globalen Wettbewerb zurückzufallen
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, warnt davor, dass die deutsche Wirtschaft im Wettbewerb mit China und den USA ins Hintertreffen geraten könnte. Insbesondere in der Automobilbranche sei dies bereits seit vielen Jahren zu beobachten. Fratzscher betont, dass die deutsche Industrie innovativer und zukunftsfähiger werden müsse, um im globalen Wettbewerb mithalten zu können.
Deutschland muss in Europa eine gemeinsame Stimme haben
In Bezug auf die Handelsbeziehungen mit China sieht Fratzscher die Gefahr, dass Deutschland erpressbar wird und fordert deshalb, dass Europa in dieser Frage mit einer Stimme sprechen sollte. Der Ökonom betont, dass Deutschland immer noch nicht verstanden hat, dass es in Verhandlungen mit der Volksrepublik am kürzeren Hebel sitzt.
Gewinn-Preis-Spirale anstatt Lohn-Preis-Spirale
Fratzscher führt die hohe Inflation auf Gewinnmitnahmen seitens großer Unternehmen zurück. Die meisten Lohnabschlüsse liegen unter der Inflation, was zu einem Kaufkraft- und Reallohnverlust für die meisten Menschen führt. Fratzscher nennt diese Situation eine „Gewinn-Preis-Spirale“ und warnt davor, das falsche Narrativ zu haben.
Staatliche Rahmenbedingungen für alle Unternehmen schaffen
In Bezug auf die deutsche Industriepolitik betont der DIW-Präsident, dass der Staat gute Rahmenbedingungen für alle schaffen müsse. Dazu gehören eine gute und leistungsfähige Verkehrs- und digitale Infrastruktur sowie weniger Bürokratie und Regulierung. Nur so könnten alle Unternehmen im globalen Wettbewerb mithalten und nicht nur einige wenige davon profitieren.