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Warum ganz in weiß gekleidete Menschen vor dem Osnabrücker Rathaus feierten

Erstaunte Gesichter begleiteten erneut die Teilnehmer des „Dîner en blanc“, das sich in diesem Jahr einen ganz besonders schönen Ort für ihr stilvolles Abendessen ausgesucht hatte.


Nicht wenige Passanten fragten sich, „warum sitzen die da“? Wer sich nicht traute direkt vor Ort zu fragen, wir haben die Antworten.

Bereits zum siebten Mal verabredeten und trafen sich mehrere Dutzend Osnabrückerinnen und Osnabrücker zu dieser weltweit zelebrierten Veranstaltung.

Diner en Blanc Osnabrück

Ein konspirativ verabredetes Treffen

Die Vorbereitungen und der Weg zum eigentlichen Veranstaltungsort sind schon fast konspirativ zu nennen, denn beim  wird der Treffpunkt bis kurz vor Beginn der Veranstaltung streng geheim gehalten. Erst am späten Samstagnachmittag wurde über die gemeinsame Facebook-Seite bekanntgegeben, dass der Treffpunkt in diesem Jahr um 19:20 Uhr vor dem Dom ist. Bis zu diesem Zeitpunkt stand lediglich der Tag und die ungefähre Uhrzeit fest.
Vom Dom aus ging es dann gemeinsam zum eigentlichen Treffpunkt vor dem Rathaus. Essen, Tische und Stühle hatten die Teilnehmer selbst dabei, wie natürlich auch die weiße Tischdeko und die Getränke, unter die sich allerdings auch manch ein Rotwein geschmuggelt hatte. Ansonsten war allesganz in weiß, vor allem die Kleidung, der nicht in einem Verein organisierten sondern nur lose verabredeten Teilnehmer, denn der Dresscode begründet den Namen der Veranstaltung.

Glück gehabt mit dem Wetter

Für den Veranstaltungsort auf dem historischen Markt war es der zweite Anlauf. Bereits vor fünf Jahren hatte es einen Versuch gegeben, der aber wegen des Osnabrücker Schmuddelwetters unter das Dach der nebenan gelegenen Stadtbibliothek verlegt werden musste.

Um beim Wetter etwas mehr Sicherheit zu haben, fand das Dîner in diesem Jahr erstmals Ende Juli statt. Und tatsächlich reichte die Trockenperiode an diesem Samstag bis kurz vor Mitternacht, also: „alles richtig gemacht“; erstmals konnte der historische Markt für das Dîner en blanc genutzt werden.

Die schönsten Seiten der Stadt

Um gemeinsam ein bisschen „savoir vivre“ in Osnabrück zu genießen, wurden die Tische bereits an den schönsten Stellen der Stadt aufgebaut. Im vergangenen Jahr traf man sich im Schlossgarten, andere Veranstaltungsorte waren der Herrenteichswall und hoch oben auf dem Heger Tor.

Hintergrund

Ein Dîner en blanc ist eine auf privater Initiative beruhende, über Netzwerke von Freunden und Bekannten organisiertes Massenpicknick weiß gekleideter Menschen an prominenten städtischen Orten, so beschreibt es Wikipedia.
Ausgangspunkt des Phänomens war 1988 die französische Hauptstadt Paris, von wo sich die Idee weltweit verbreitete.
Die Veranstaltungen, traditionell im Juni, werden polizeilich nicht angemeldet und die Veranstaltungsorte sollten bis zuletzt geheim bleiben.
Durch die zunehmende Kommerzialisierung, bei der es inzwischen auch um Markenrechte geht, werden diese Grundsätze leider oft verwässert und es entstehen teilweise lange vorher angekündigte Großveranstaltungen – nicht so in Osnabrück, wo man sich noch streng an den alten Grundsätzen orientiert.

 

 


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Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann
Heiko Pohlmann gründete die HASEPOST 2014, basierend auf dem unter dem Titel "I-love-OS" seit 2011 erschienenen Tumbler-Blog. Die Ursprungsidee reicht auf das bereits 1996 gestartete Projekt "Loewenpudel.de" zurück. Direkte Durchwahl per Telefon: 0541/385984-11

  

   

 

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