Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) warnt vor einem weiteren sprunghaften Anstieg der Strompreise für die deutsche Wirtschaft, verursacht durch die jüngsten Haushaltsentscheidungen der Ampelkoalition. Es wird eine Steigerung der Stromrechnung um 10 bis 20 Prozent prognostiziert, was laut DIHK eine Konjunkturbremse und ein falsches Signal für Unternehmen darstellt, die von fossiler Energie auf Strom umstellen wollen.
Erhöhte Stromkosten belasten Wirtschaft
Laut Aussagen von Peter Adrian, dem Präsidenten der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), rechnet die DIHK mit deutlich steigenden Stromkosten für die deutsche Wirtschaft. „Wir haben unterschiedliche Fall-Konstellationen durchgerechnet und kommen auf Steigerungen der Stromrechnung um zehn bis 20 Prozent“, sagte Adrian gegenüber der „Rheinischen Post“.
Falsches Signal und Konjunkturbremse
Adrian warnte ausdrücklich, dass dieser Anstieg der Strompreise nicht nur eine zusätzliche Konjunkturbremse darstelle, sondern auch ein falsches Signal an Unternehmen sende, die ihre Produktion oder ihren Fuhrpark auf Strom umstellen möchten. Besonders kritisch betrachtet er die Tatsache, dass gleichzeitig die Kosten für Diesel und Kerosin steigen.
Teure Übertragungsnetzentgelte
Adrian kritisierte insbesondere die Entscheidung der Bundesregierung, die Übertragungsnetzentgelte nicht weiter zu bezuschussen. „Das führt bei Betrieben aus nahezu allen Branchen und Größenordnungen zum sprunghaften Anstieg der Strompreise“, erläuterte der DIHK-Chef. Positiv bewertet er hingegen, dass die EEG-Umlage weiter aus dem Staatshaushalt finanziert werden und die Stromsteuer für produzierende Unternehmen sinken soll.
Aufforderung zur genauen Prüfung
Abschließend fordert Adrian die Regierung dazu auf, die wirtschaftlichen Folgen der Entscheidungen nochmals genau unter die Lupe zu nehmen. „Viele Einzelmaßnahmen lösen durch Zweitrundeneffekte Folgewirkungen und Kostenbelastungen in der Gesamtwirtschaft aus. Deshalb sollte die Koalition bei den nun anstehenden Einzelberatungen noch mal genau hinschauen und den oft beschworenen Praxis-Check zu den wirtschaftlichen Folgen vornehmen“, so Adrian.
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