„Stadtinformationsanlage“, so lautet die offizielle Bezeichnung für die großen Leuchttafeln, die bereits vor einigen Wochen an fünf Ausfallstraßen im Osnabrücker Stadtgebiet aufgestellt wurden (HASEPOST berichtete). Mit einem symbolischen Tastendruck wurden die Tafeln des Unternehmens Ströer am Montag auch offiziell in Betrieb genommen.

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Neben allerlei Werbung für Brause oder Waschmittel, aber auch für lokale Unternehmen und Dienstleistungen, sollen die rund 9 Quadratmeter großen Riesen-Monitore auch darüber informieren, wie das Wetter wird, wo mit Staus zu rechnen ist oder welche aktuellen Veranstaltungen die Stadt bietet.

Die Anlagen sind mit modernster LED-Technik ausgestattet und Teil eines urbanen Informationsnetzes im öffentlichen Raum und Bestandteil des Smart City-Ansatzes der Stadt Osnabrück. Die Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien in die Infrastruktur einer Stadt kann dabei helfen, effiziente und schnelle Lösungen für Mobilität, Verwaltung und öffentliche Sicherheit anzubieten, ist man sich auf Seiten der Stadtverwaltung sicher.

Ströer: Kein Beitrag zur Lichtverschmutzung und kein zusätzliches Unfallrisiko

Die digitalen Screens sind an zunächst fünf zentralen Verkehrsknotenpunkten (Pagenstecherstraße/Klöcknerstraße, Hansastraße/Wachsbleiche, Kurt-Schumacher-Damm/Blumenhaller Weg, Buersche Straße/Oststraße und Konrad-Adenauer- Ring/Niedersachsenstraße) platziert. Mit der Stadt Osnabrück ist vereinbart, dass für jedes digitale „Plakat“, das im Stadtgebiet installiert wird, im Gegenzug mindestens ein analoger, im Rahmen des Werberechtsvertrags betriebener Werbeträger abgebaut wird.

Was im Vorfeld geäußerte Kritik angeht, dass die Anlagen zur Lichtverschmutzung beitragen, ist Alexander Stotz, CEO Ströer Media Deutschland GmbH, überzeugt, dass dies kein Problem darstellt. Alle Anlagen werden individuell auf den Standort und die dortigen Lichtverhältnisse eingestellt. Im aktuell noch laufenden Vorlaufbetrieb sind die Werbetafeln vielleicht noch nicht optimal eingeregelt, nach wenigen Wochen soll die richtige Leuchtstärke aber eingependelt sein.
Auch eine Ablenkung des fahrenden Verkehrs, befürchten weder der Ströer-Chef noch der bei der Inbetriebnahme anwesende Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. Besonders ablenkende „Bewegtbildwerbung“, also kleine Werbe-Clips, sind auf den Anlagen ausgeschlossen.

Stadt darf kostenfrei werben

Das neue Stadtinformationssystem von Ströer steht der Stadt Osnabrück künftig auch kostenfrei für ihre eigene Kommunikation zur Verfügung: „Mit mehr als 10.000 monatlichen Einblendungen à 10 Sekunden können wir städtische Veranstaltungen wie das Deutsche Musikfest, die Maiwoche oder den Weihnachtsmarkt bewerben“, erläutert Oberbürgermeister Wolfgang Griesert. Es sei in diesem Rahmen auch möglich, die Anlagen für Verkehrsleitinformationen und grundsätzliche Warnhinweise zu nutzen – zum Beispiel im Falle eines Unwetters oder einer Bombenentschärfung.

Über die Möglichkeit, Besucher am Westfalentag oder Teilnehmer großer Tagungen in Osnabrück willkommen zu heißen, freut sich Petra Rosenbach, Geschäftsführerin der Osnabrück-Marketing und Tourismus GmbH (OMT). Sie bestätigt: „Auch andere städtische Einrichtungen und Institutionen können die Screens für ihre Kommunikation nutzen.“
Auch Osnabrücker Firmen können von den neuen digitalen Screens profitieren und auf den Anlagen für sich werben. „Die Screens dienen als lokales Branchenfenster“, so Alexander Stotz von Ströer Media. „Die Anlagen bieten kurze Vorlaufzeiten und eine flexible Aktualisierung durch die digitalen Einbuchungsmöglichkeiten, so dass tagesaktuelle Inhalte ausgestrahlt werden können. Mit der Ausspielung von Themen aus Osnabrück decken wir den Informationsbedarf der Bürger und schaffen ein interessantes Umfeld für die lokalen Werbungtreibenden“, so Stotz.

Das Programm aus Werbung, redaktionellen Inhalten und regionalen Themen wird auf den neun Screens täglich in der Zeit von 6.00 bis 24.00 Uhr zu sehen sein. Aktuell vermarktet Ströer rund 260 digitale Stadtinformationsanlagen deutschlan