An diesem Samstag ist es wieder soweit: Der Jahrestag einer der weltweit größten Atom-Katastrophen steht an. Die „Antiatomgruppe Osnabrück“ wird am Freitagabend an die Katastrophe erinnern.
Am 11. März vor 6 Jahren ereignete sich vor Japans Ostküste ein starkes Erdbeben mit einem anschliessenden Tsunami, in dessen Folge 18.537 Menschen als tot gemeldet wurden.
Das Beben führte auch zu Explosionen im Kernkradftwerk Fukushima Daiichi und der radioaktiven Kontamination der Region. Hätte der Wind nicht weite Teile radioaktiver Partikel nach Osten aufs Meer getrieben, wären die Auswirkungen wohl noch drastischer gewesen.
Die Zahl der Toten durch die Evakuierung bzw. ihre Folgen sowie im Kraftwerk selbst starben, wird auf mehr als 600 geschätzt. Langfristig wird die Zahl der Todesopfer durch Krebserkrankungen im Bereich von mehreren Hundert liegen, so aktuelle Schätzungen.
Erinnerung gegen das vergessen
Gegen das Vergessen zündet die „Antiatomgruppe Osnabrück“ am Freitag den 10. März Kerzen an. Die Aktion findet einen Tag vorher um 18:00 Uhr am Nikolaiort statt. Zu dem Zeitpunkt wird in Japan schon seit zwei Stunden der 11. März sein. Etwa einen halben Tag vor dem damaligen großen Erdbeben.
Die Aktivisten weisen darauf hin, dass noch immer allein in Deutschland täglich in acht Atomkraftwerken hoch radioaktiver Müll produziert wird. Eine weitreichende Bedrohung für Millionen von Jahren. Die Antiatomgruppe Osnabrück ringt schon seit 2010 um den Atomausstieg und die ungelöste Endlagerfrage. „Weil Menschen alles Schreckliche gern und schnell vergessen, ist es an uns allen, die Erinnerung an dieses Desaster in Fukushima und seine zahllosen Opfer wach zu halten und dafür zu kämpfen, dass niemals wieder ein atomarer Super-GAU geschehen kann.“, sagt Hannes Janott von der Antiatomgruppe Osnabrück.
Die Antiatomgruppe Osnabrück trifft sich jeden 2. Dienstag im Monat um 20 Uhr im Haus der Jugend. „Gerne werden wir bei der Aktion oder unseren Stammtischen Interessierte und Mitgegner der Atomwirtschaft informieren“, so die Antiatomgruppe Osnabrück in einer Pressemitteilung.
Foto: Imagebank, Greg Webb / IAEA, Lizenz CC BY SA 2.0