Es hätte so ein schöner Schnappschuss werden können, doch da sind sie – die unzähligen Härchen, die wie Antennen vom Ansatz und den Längen in alle Richtungen abstehen. Abstehende Härchen sind ein kleines, aber dennoch ziemlich lästiges Problem. Und vor allem in den kommenden Wintermonaten verschlimmert sich das Problem bei vielen. Hier ist also schnelle und zuverlässige Hilfe gefragt. Woher die abstehenden Haare kommen und wie man sie sofort in den Griff bekommt, erfahren Sie hier.
Was sind die Ursachen für abstehende Haare?
Abstehende Härchen, Frizz oder Babyhaare – es gibt viele Bezeichnungen für die kurzen störrischen Haare, die sich kaum bändigen lassen. Meistens sieht man sie am Haaransatz, wo sie in alle Himmelsrichtungen abstehen. Aber auch entlang der Haarlängen haben viele Frauen mit den “Ausreißern” zu kämpfen. Diese abstehenden Härchen entstehen aus unterschiedlichen Gründen.
1. Neue Haare
Bei gesundem Haar handelt es sich bei den abstehenden Härchen meistens um neue, nachgewachsene Haare. Jedes Haar durchläuft einen Wachstumszyklus und jedes Haar befindet sich an einem anderen Punkt in diesem Zyklus. Somit gibt es auch immer Haare, die gerade neu wachsen.
Nachwachsende Haare man gut daran erkennen, dass diese neuen Haare nach unten hin etwas dünner zulaufen und keine sichtbare Bruchstelle oder ein splissiges Ende haben. Ein weiteres Anzeichen dafür, dass es sich um neue Haare handelt: Die abstehenden Härchen sind quer über den ganzen Haaransatz verteilt und nicht stellenweise gehäuft.
Diese neuen Härchen werden von vielen auch als Baby-Haare bezeichnet.
2. Abgebrochene Haare
Bei abstehenden Haaren kann es sich auch immer um abgebrochene Haare handeln. Das erkennt man gut daran, dass eine Bruchstelle vorhanden ist. Diese erscheint als kleiner weißer Punkt am Ende des Haars. Oft sieht man am Haarende auch Spliss, was auf Haarbruch hinweist.
Abgebrochene Haare können das Resultat von falscher bzw. mangelnder Haarpflege sein. Das trocknet das Haar aus und macht es anfällig für Schäden. Es wird porös und bricht schneller ab. Auch das regelmäßige Färben bzw. Blondieren der Haare und die Verwendung von Hitze-Stylingtools wie z.B. einem Glätteisen beanspruchen und schädigen das Haar. Das führt dazu, dass es abbricht und kurze, abstehende Haare zurückbleiben.
3. Haartyp
Verschiedene Haartypen neigen unterschiedlich stark zu abstehenden Haaren.
Bei glattem und schwerem Haar kann man seltener Babyhaare bzw. abstehende Haare beobachten. Lockiges oder krauses Haar sowie feines Haar neigt stärker zu Frizz und somit zu abstehenden Härchen. Grund dafür sind die Unterschiede in der Haarstruktur und Haarpflege. Wer von Natur aus Wellen, Locken oder krauses Haar hat und es glättet, hat bei hoher Luftfeuchtigkeit häufig auch mit abstehenden Haaren zu kämpfen.
Diese Mittel helfen sofort bei abstehenden Haaren
Abstehende Haare treiben viele Frauen in den Wahnsinn, denn oft scheint nichts diese Störenfriede bändigen zu können. Doch keine Sorge: Es gibt durch Mittel und Wege, um abstehende Haare sofort unter Kontrolle zu bringen und die Frisur zu retten.
Haaröl
Eines der besten Mittel gegen abstehende Haare ist Haaröl. Das kann entweder ein einfaches pflanzliches Öl sein, wie z.B. Arganöl oder Olivenöl, oder ein spezielles Haaröl, das oft auch glättende Silikon-Bestandteile beinhaltet. Haaröle tragen dazu bei, das Haar vor Feuchtigkeit von außen abzuschirmen, was Frizz vorbeugt. Zugleich wird das Haar beschwert und schmiegt sich so den restlichen Haaren an.
Zur Anwendung bei abstehenden Haaren sollte eine geringe Menge des Haaröl zunächst in den Händen bzw. zwischen den Fingern verrieben werden. Dann wird es mit leichten Streich-Bewegungen auf den abstehenden Härchen verteilt, ohne dabei das Haar anzudrücken. Sonst wird das Haar strähnig.
Bei Locken kann das Öl großzügiger in den Haaren verteilt werden, um die Locken zu definieren und die fliegenden Härchen einzudämmen. Locken sind nämlich deutlich pflegeintensiver und damit auch anfälliger für Trockenheit, was wiederum fliegende Haare begünstigt.
Auch regelmäßige Kuren mit Haaröl können dem Problem abstehender Härchen vorbeugen. Hierfür eignen sich z.B. Öle mit Basilikum-Extrakt, die das Haar kräftigen und der Austrocknung von Kopfhaut und Haar vorbeugen. Sie werden alle paar Tage kräftig einmassiert und müssen einige Stunden einwirken.
Haarspray
Eine schnelle, wenn auch meist nur kurzfristige Lösung ist ganz klar Haarspray oder Haarlack. Bei besonders störrischen abstehenden Haaren ist Haarlack die bessere Variante, da der Lack die Haare stärker fixiert. Der klebrige Sprühnebel besteht bei den meisten Haarsprays eigentlich aus flüssigen Kunststoffen und Treibmitteln, also Gasen. Sobald es gesprüht wird, verflüchtigen sich diese Gase und die winzigen Kunststoffteilchen bilden ein Netz auf dem Haar, was sie an Ort und Stelle hält.
Für besonders zuverlässigen Halt bei abstehenden Babyhaaren kann eine ausgediente Zahnbürste oder Wimpernbürste zur Hilfe genommen werden. Diese wird großzügig mit Haarspray eingesprüht, um anschließend die Härchen glatt an den Kopf zu kämmen.
Haargel
Wenn Haarspray und Haarlack nicht stark genug sind, ist Haargel das nächste Mittel der Wahl. Bei abstehenden Haaren reicht schon eine kleine Menge aus, um die Härchen zu fixieren. Auch bei Haargel gilt die Devise: Weniger ist mehr. Zu viel Haargel macht das Haar strähnig und steif, da das Gel im Haar aushärtet.
Haargel eignet sich besonders gut für sogenannte Sleek-Frisuren, wie z.B. einen Sleek-Dutt oder Sleek-Zopf. Dabei werden die Haare streng an den Kopf gekämmt und mit relativ viel Haargel fixiert. Diese Frisuren leben davon, dass kein einzelnes Haar absteht.
Viele nutzen Haargel auch, um ihre Babyhärchen zu “stylen” und z.B. kleine Wellen darauf zu formen, die am Haaransatz anliegen. Alternativ kann man auch Haarwachs verwenden. Das hinterlässt im Gegensatz zum Haargel ein eher mattes und weiches Finish, da es nicht aushärtet.
Creme/Bodylotion
Ein weiterer einfacher Life-Hack, um abstehende Härchen in den Griff zu kriegen, ist Creme. Cremes oder Bodylotions bestehen zu einem großen Teil aus Ölen. Nachdem man seinen Körper oder sein Gesicht eingecremt hat, bleiben oft noch Rückstände auf den Händen übrig. Mit diesen Creme-Resten fährt man sich dann vorsichtig über das trockene Haar – vom Ansatz bis zu den Spitzen. Schon liegen die fliegenden Härchen an. Positiver Nebeneffekt: Das Haar bekommt auch ein bisschen Pflege ab und glänzt.
Wie beim Haaröl sollte man aber auch hier aufpassen, nicht zu viel Creme zu verwenden. Sonst kann das Haar schnell fettig aussehen.
Eiklar
Wer chemische Stylingprodukte nicht verträgt oder schlichtweg nichts im Haus hat, der kann sich auch mit einem einfachen Hausmittel sofort behelfen. Dafür braucht man nur ein Ei, genauer gesagt Eiklar. Das Eiweiß funktioniert ähnlich wie ein Haargel und ist eine echte Notlösung.
Um abstehende Härchen loszuwerden, sollte man eine ganz kleine Menge vom Eiweiß zwischen den Fingern verreiben und vorsichtig übers Haar streichen. Reicht das nicht aus, kann man nochmal etwas Eiklar verteilen. Doch aufgepasst: Bei dunklem Haar können weiße Rückstände sichtbar werden.
Beim Auswaschen sollte man unbedingt darauf achten, kaltes Wasser zu verwenden. Heißes Wasser lässt das Eiweiß gerinnen und das gibt eine Sauerei in den Haaren.
Fazit
Das Problem mit den abstehenden Härchen beschäftigt viele Frauen und auch Männer Tag für Tag aufs Neue. Wie gut, dass es dafür aber auch schnelle Hilfe gibt. Um die Haare sofort zu bändigen, sind Haarspray, Haargel und Haaröl die beste Lösung. Alternativ kann man auch zu etwas Bodylotion oder – wer es ganz natürlich mag – auch zu Eiklar greifen. Wichtig ist es herauszufinden, was die Ursachen sind. Sind die Härchen das Ergebnis von Haarbruch, dann wird es an der Zeit, das Haar besser zu pflegen. So löst sich das Problem oft auch von ganz allein.