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Diese Innovation aus dem Osnabrücker Landkreis will Geldautomatensprenger ausbremsen

Fast täglich werden in Deutschland Geldautomaten gesprengt. Bis die Täter die begehrten Banknoten in den Händen halten, vergehen meist nur wenige Minuten. Weil Zeit sprichwörtlich Geld ist, ist es umso wichtiger, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, die es den Dieben so schwer wie möglich machen. Eine Entwicklung, die hilft, Sprengungen von Bankautomaten zu verhindern, kommt aus Fürstenau im Landkreis Osnabrück.

Die dort ansässige Richter Möbelwerkstätten GmbH hat ein System auf den Markt gebracht, das Automaten extra sichert und so vor Sprengungen schützt. Die WIGOS Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren bei zahlreichen anderen Projekten begleitet.

Innovation aus dem Landkreis soll Sprenger ausbremsen

„Die Täter wollen in die Bank rein, bumm und weg. Unsere Idee ist es, es ihnen dabei so schwer wie möglich zu machen sowie einen möglichst hohen Zeitaufwand abzufordern“, betont der geschäftsführende Gesellschafter Reinhard Richter des 1976 durch ihn gegründeten Innenausbaubetriebes, welcher heute mit 80 Mitarbeiter in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland in den Geschäftsfeldern Inneneinrichtungen, Objektbau, Ladenbau, Messebau, Serienmöbel, Trennwand- und Kubensysteme sowie Yachtinnenausbau zu Hause ist.

Ein spezielles Augenmerk wird dabei auf die Einrichtung von Hotels und Bank und damit auf die Ausstattung der SB-Bereiche der Geldinstitute gerichtet. Wie gut das Sicherungssystem funktioniert, darüber staunten Axel Kolhosser vom UnternehmensService der WIGOS, Innovationsberater Dr. Daniel Kipp von MCON und Fürstenaus Wirtschaftsförderer Klaus Herdemann bei ihrem Besuch der Möbelwerkstätten. Dabel wird der Automat gesondert eingehaust und durch einen Rolladenpanzer geschützt, der nachts herunterfährt.

Deshalb ist Prävention wichtig

„Prävention ist wichtig. Wir wollen Sprengungen verhindern, vor allem, damit keine Menschen zu Schaden kommen. Unser Ziel ist es, dass die Täter schon beim Ausspionieren erkennen, dass der Automat extra gesichert ist und die Tat dann gar nicht erst begehen“, erklären Reinhard Richter und Geschäftsführer Friedhelm Richter den Besuchern. Nach ihren Erfahrungen gibt es zunehmend Nachfragen von Bankkunden, die ihren SB-Bereich entsprechend aufrüsten wollen. Auch werde es in absehbarer Zeit Vorschriften zur Sicherung der Automaten geben. „Mit unserem System sind wir einen Schritt voraus. Endziel ist es, ein zertifiziertes System im Automatenbereich anbieten zu können“, betont Reinhard Richter. Bislang sind zirka 100 Rolladenpanzer bundesweit durch das Fürstenauer Unternehmen eingebaut worden. „Ein so gesicherter Geldautomat wurde bislang nicht gesprengt“, berichten die Geschäftsführer.

Vielfältige Unterstützung der WIGOS

Die WIGOS hat das Unternehmen gemeinsam mit Dr. Daniel Kipp in anderen Bereichen unterstützt: „Wir begleiten das Unternehmen Richter seit vielen Jahren und konnten schon durch unsere Innovationsberatungen gemeinsam mit dem externen Beratungsunternehmen MCON zahlreiche Projekte auf den Weg bringen. Permanente innovationen sind ein entscheidender Wettbewerbsvorteil“, unterstrich Axel Kolhosser. So nutzte der Handwerksbetrieb die Zeit während der Corona-Krise für Forschung und Entwicklung und die Zusammenarbeit mit der WIGOS: „Es freut uns, dass das Know-how im Unternehmen erweitert wurde und am Ende ein neues Produkt auf den Markt gekommen ist“, sagt Dr. Daniel Kipp.

Eine Innovation aus den Richter Möbelwerkstätten ist ebenfalls in vielen Geldinstituten und weiteren Geschäftsobjekten zu Hause: Das Unternehmen fertigt am Standort in Fürstenau ein Raum-in-Raum-System, mit dem sich Objekte, zumeist Kundenhallen verschiedenster Geldinstitute als auch Büros in der freien Wirtschaft, mittels Trennwände und Kuben in verschieden große Bereiche, z.B. Dialogcentren, Beratungs- und Besprechungsräume, aufteilen lassen. Es entstehen Think Tanks, Telefonkabinen und Einzelarbeitsplätze.

Der fertige Kubus hat als Raum keinen Decken- und Wandanschluss und ist von der Form und Größe her individuell anpassbar. Was das Besondere daran ist, schildert Reinhard Richter: „Viele Mitbewerber bauen nur Trennwände auf. In den Räumen wird die Luft vor allem nach längerem Aufenthalt der Mitarbeitenden immer schlechter. Unsere zweischalig-isolierten Kuben sind hingegen mit einem Umluftsystem ausgestattet, das für frische Luft von außen sorgt. Der Kubus ist steckerfertig und belüftet. Während der Corona-Zeit haben wir das System zudem weiterentwickelt. Auf Wunsch werden UVC-Lampen in die Wände der Kuben integriert, welche nachweislich die Virenlast zu 99,9 Prozent beseitigen.“

Richter Möbelwerkstätten wollen weiter investieren

Auch in Zukunft wollen die Richter Möbelwerkstätten, die ihr Know-how auch schon in die Ausstattung der weltgrößten Privatyacht mit 180 Metern Länge eingebracht haben, weiter in Innovationen investieren. Wie relevant es dabei ist, den Marktbe-darf zu erkennen, betonten Friedhelm und Reinhard Richter: „Wenn wir Innovationen nicht so konsequent umgesetzt hätten, gäbe es uns heute in dieser Form nicht mehr.“


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