Schnelles Internet ist eine wichtige Grundlage für eine zukunftsfähige digitale Gesellschaft. Geplante Standards wie 5G und eine moderne Industrie sind nur mit Glasfasernetzen möglich.
Um den Ausbau der digitalen Infrastruktur voranzubringen, hat die Stadt Osnabrück deswegen Mittel aus dem Bundesförderprogramm Breitband eingeworben. Mit Hilfe der Gelder sollen knapp 600, so genannte unterversorgte Adressen, mit einem Glasfaseranschluss versorgt werden. Als unterversorgt gelten Anschlüsse mit einer Verbindung von unter 30 Mbit/s – sie werden „weiße Flecken“ genannt.
Ausbau durch die Stadtwerke
Im April 2018 hat die Stadt Osnabrück eine europaweite Konzessionsvergabe eingeleitet, um ein geeignetes Telekommunikationsunternehmen für den geplanten Ausbau zu finden. Den Zuschlag bekamen die Stadtwerke Osnabrück mit ihrem Tochterunternehmen der SWO Netz GmbH und osnatel, einer Marke der EWE. „Der Breitbandausbau ist Teil der Daseinsvorsorge und dient der Lebensqualität“ erläutert Christoph Hüls, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke. „Die Stadtwerke haben sich dem Unternehmen Lebensqualität verschrieben und deswegen ist der Breitbandausbau uns ein zentrales Anliegen.“
Weiße Flecken füllen
Gegen Ende der Sommerferien soll Stück für Stück mit dem Ausbau der Infrastruktur begonnen werden, um die weißen Flecken in der Stadt zu füllen. „Unterversorgt, das heißt eine Verbindung von weniger als 30 Mbit/s, haben derzeit alle Schulen und einige Gebiete an den Stadtgrenzen“, erklärt der Fachdienstleiter des Bereichs Geodaten, Dirk Ode. Insgesamt sind rund 600 Adressen betroffen. Diese haben dank der Förderung durch die Bund die Möglichkeit, einen kostenlosen FTTH-Glasfaseranschluss direkt ins Haus zu bekommen. „Ein Glasfaserkabel ist dünner als ein Haar, überträgt aber viel besser als ein Kupferkabel“, sagt Heinz-Werner Hölscher, der Geschäftsführer der SWO Netz GmbH. Ein Gigabyte wären nach dem Ausbau theoretisch möglich, je nachdem, was für einen Vertrag die Kunden haben. Ob sich die eigene Adresse in einem der unterversorgten Gebiete befindet, kann man in Kürze hier einsehen. Zusätzlich werden alle Anwohner postalisch von der Stadt benachrichtigt.
Glasfaser in der ganzen Stadt
Die anstehenden Arbeiten werden insgesamt etwa zwei Jahre dauern. In dieser Zeit werden 270 Kilometer Glasfaserkabel in der Stadt verlegt, zusätzlich zu den bereits existierenden 370 Kilometern. „Noch brauchen die Endverbraucher selten ein Gigabyte. Aber wenn die Produkte kommen, und das werden sie, dann kommt automatisch auch die Nachfrage“, so Stadtwerkevorstand Hüls. Deswegen soll auch der Rest von Osnabrück in den nächsten Jahren Stück für Stück aufgerüstet werden. Wann und wo der Ausbau weiter geführt wird, ist noch unklar, aber: „Glasfaser ist eine Zukunftstechnologie, in der wir präsent sein müssen“, so Hüls abschließend.