Mit einer „Nulltoleranzstrategie“ ging die Osnabrücker Polizei in die Silvesternacht und erhöhte die Polizeipräsenz in ihrem Zuständigkeitsbereich. Neben den üblichen Aufgaben lag der Fokus der Einsatzkräfte auf den erforderlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie.
Vor allem zwei Einsatzorte stechen aus dem am Neujahrstag veröffentlichten Einsatzrückblick heraus, die auch sonst als bekannte Brennpunkte der Polizeiarbeit bekannt sind.
Allgemein konnte nach Ansicht der Polizeiinspektion Osnabrück hingegen festgestellt werden, dass die Corona-Regeln und die örtlich begrenzten Feuerwerksverbote von den Bürgerinnen und Bürgern in sehr hohem Maße eingehalten wurden. Im ganzen Zuständigkeitsbereich wurde deutlich weniger Feuerwerk abgebrannt, als unter normalen Voraussetzungen. Ab etwa 23:15 Uhr wuchs das Einsatzaufkommen für die Polizei an.
Johannisstraße und Sandgrube als Einsatzschwerpunkte in der Silvesternacht
Johannisstraße / Innenstadtbereich:
Im Verlaufe der Silvesternacht wurden wiederholt Gruppen von stark alkoholisierten Männern in der Innenstadt, hauptsächlich der Johannisstraße, angetroffen. Es kam zu mehreren einfachen und gefährlichen Körperverletzungen, Tatwaffen waren u. a. Flaschen und Pfeffersprays. Weiterhin kam es zu Sachbeschädigungen. Vier Personen wurden von der Polizei in Gewahrsam genommen, sechs Personen wurden bei den Straftaten verletzt.
Sandgrube / Fritz-Reuter-Straße
Gegen 23:15 Uhr kam es zu einer größeren Auseinandersetzung zwischen ca. 25 alkoholisierten Familienangehörigen. Als die ersten Polizeikräfte eintrafen, liefen aufgebrachte und zum Teil verletzte Personen in den genannten Straßen umher.
Angriffe auch auf Polizeibeamte
Bei der Sachverhaltensaufnahme kam es zu Beleidigungen und tätlichen Angriffen auf die Einsatzkräfte. Die Aggressoren zogen sich in eine größere Personengruppe zurück und versuchten sich dadurch den polizeilichen Maßnahmen zu entziehen. In einem gezielten Zugriff wurde ein 50-jähriger Beschuldigter festgenommen, er erlitt dabei leichte Verletzungen.
Bevor ein zweiter Hauptaggressor festgenommen werden konnte, wirkten nüchterne Familienmitglieder beruhigend auf ihre Verwandten ein und der gesuchte 57-Jährige stellte sich freiwillig der Polizei.
Angreifer erkennungsdienstlich behandelt
Nach erkennungsdienstlichen Maßnahmen wurden die beiden Festgenommenen wieder in Freiheit entlassen. Mehrere Personen erhielten Platzverweise für den Bereich Sandgrube / Fritz-Reuter-Straße.
Die konsequente Nulltoleranzstrategie zeigte nach Einschätzung der Polizei Wirkung, es kam in der Nacht zu keinen weiteren Einsätzen im Zusammenhang mit den festgestellten Personen.