(mit Material von dts Nachrichtenagentur) Dänische Ministerpräsidentin Frederiksen als aussichtsreiche Kandidatin durchgefallen.
Im Rennen um die Nachfolge von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg ist die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen während ihres Besuchs in Washington Anfang Juni offenbar als aussichtsreiche Kandidatin durchgefallen. Das berichtet die „Welt“ unter Berufung auf Nato-Diplomaten. „Ministerpräsidentin Frederiksen hat sich im Gespräch mit Kongressmitgliedern selbst aus dem Spiel genommen“, hieß es demnach. „Frederiksen hat viele richtige Dinge zur Ukraine gesagt, aber sie rückte auch das Thema LBQT und Klimaschutz ganz oben auf ihre Agenda für die Nato.“ Das soll insbesondere konservative Kongressabgeordnete haben – sie lehnten Frederiksen als neue Nato-Chefin ab. Dabei war offenbar geplant gewesen, Ende dieses Jahres zu verkünden, dass die Dänin das Amt erhalten soll.
Nato-Personalie soll erst nach den Europawahlen entschieden werden
Gleichzeitig drängten Deutschland und Frankreich in den vergangenen Wochen darauf, die Nato-Personalie nunmehr nicht mehr vor den Europawahlen im Juni 2024 zu entscheiden, berichtet die „Welt“ weiter. Damit soll über das Amt des neuen Nato-Generalsekretärs erst in enger Abstimmung mit der Vergabe von politischen Spitzenämtern in der Europäischen Union entschieden werden. Das ist laut Zeitung auch der Grund dafür, dass die Amtszeit Stoltenbergs nicht nur bis zum 31. Juli 2024 sondern bis zum 31. Oktober 2024 verlängert wird. Als aussichtsreicher Anwärter auf den Posten des Nato-Chefs wird derzeit in Kreisen der Allianz der sozialdemokratische Ministerpräsident Portugals, António Costa, genannt.
António Costa als möglicher Anwärter auf den Posten des Nato-Chefs
Dieser ist seit November 2015 im Amt. Er gilt in Brüssel als erfolgreicher und erfahrener Politiker. Für Entscheidungen sei es aber „noch zu viel zu früh“, hieß es in Nato-Kreisen weiter. Die US-Regierung bevorzugt weiterhin eine Frau als neue Nato-Chefin. „Costa wäre nur die zweitbeste Lösung“, hieß es in Bündnis-Kreisen.