Mit Andrea Menke hat die Polizeiinspektion Osnabrück nun nicht nur eine Frau an der Spitze, sondern auch eine Mutter von zwei Töchtern. Sie ist nun Chefin von knapp 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größten Inspektion Niedersachsens.
Bei der Amtseinführung am heutigen Mittwochvormittag waren rund 80 Gäste dabei, darunter auch die Familie der neuen Inspektionsleiterin. Vor der offiziellen Amtseinführung durch den Polizeipräsidenten Michael Maßmann, der selbst die vergangenen 12 Jahre lang Leiter der Polizeiinspektion Osnabrücks war, gab es noch einige Grußworte.
Hans-Jürgen Bremer, Leiter der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund, richtete einige Worte an Menke: „Jetzt gehörst du dazu“, verkündete er. Das neue Amt von Menke sei mit Vielfalt, Gestaltungsmöglichkeiten sowie Verantwortung verbunden und „kaum mit einem anderen Dienstposten zu vergleichen.“ Es sei „die Schnittstelle zwischen dem Bürger und dem polizeilichen Exekutivdienst.“
„Die Polizei ist weiblich“
In seiner Rede ging Bremer auch auf das Thema Gleichberechtigung ein. „Man hat es als Frau und Mutter nicht so leicht, so eine Aufgabe zu übernehmen“, so Bremer. Andererseits wies er darauf hin, dass das Wort Polizei an sich weiblich ist. Für Menke hatte Bremer ein ganz besonderes Geschenk: eine Polizeichefin als Playmobil-Figur.
Auch eine Leiter überreichte er der neuen Leiterin der Polizeiinspektion. Landrat Dr. Michael Lübbersmann äußerte ebenfalls Freude darüber, dass nun eine Frau die Leitung übernimmt, fügte aber hinzu, dass Menke nicht aufgrund ihres Geschlechts, sondern aufgrund ihrer Qualifikation für das Amt geeignet sei. Menke sei „hochengagiert und hochmotiviert“, zugleich aber auch „menschlich und sympathisch“, so Lübbersmann.
Oberbürgermeister Wolfgang Griesert betonte in seinem Grußwort, dass die Arbeit der Polizei „kein Zuckerschlecken“ ist. Er erinnert daran, dass Polizeieinsätze oft spät in der Nacht, weit weg und auch unter der Gefahr körperlicher Angriffe stattfinden.
Eine gebrochene Männertradition
Michael Maßmann, jetziger Polizeipräsident, gab nach 12 Jahren die Leitung der Polizeiinspektion an Menke weiter. In seiner Rede ging er auf die Gemeinsamkeiten von ihm und Menke ein: „Wir haben beide im mittleren Dienst angefangen. Wir beide haben den Geruch von Polizei kennengelernt“, so Maßmann.
Auch Maßmann ging auf das Thema Gleichberechtigung ein: „Du hast eine Männertradition gebrochen. Du heißt ja nicht Menkmann“, sagte er Menke scherzhaft. Schließlich hatte Andrea Menke selbst das Wort. „Ich könnte nicht hier stehen, wenn ich nicht meine Unterstützer hätte“, bedankte sie gleich zu Beginn ihrer Antrittsrede bei ihrer Familie. „Danke für euer Verständnis, wenn ich mal nicht so gut gelaunt nach Hause komme“, richtete sie an ihre beiden Töchter. Die Entscheidung, dass Menke nun die Leitung der Polizeiinspektion Osnabrück übernimmt, war eine Familienentscheidung, betonte sie.