Endlich wieder lächelnde Gesichter in Jonathans Laden in der Johannisstraße. Im Rahmen eines gemeinsamen Termins gaben alle unter der Führung des SKM an der Lösung beteiligten am Mittwochmorgen bekannt: „Die Möwe fliegt wieder“.
Im vergangenen Mai meldete der soziale Betrieb MÖWE gGmbH eine gelenkte Insolvenz in Eigenverwaltung beim Insolvenzgericht Osnabrück an. Mit einem abschließenden Gerichtstermin am Dienstag konnte diese Phase beendet werden. Mehr als 50 Gläubiger bekommen wenigstens 18 Prozent ihrer ausstehenden Forderungen und für die MÖWE und den Großteil ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geht es weiter.
Auch die MÖWE wurde zum Opfer des Lockdowns
Dass finanzielle Probleme drohten, soll bereits 2017 abzusehen gewesen sein, war beim Pressetermin zu erfahren, aber erst die Pandemie und der folgende erste Lockdown zwang die MÖWE endgültig in die Knie. Ab März 2020 brachen die für den Fortbetrieb dringend benötigten Einnahmen aus Jonathans Laden, dem Sozialen Kaufhaus am Hauswörmannsweg und der Fahrradwerkstatt weg.
Personalstamm wurde verkleinert
Einschnitte gab es, damit der Weiterbetrieb gesichert ist, bei den Mitarbeitern im Stammpersonal. Acht von ursprünglich 30 sozialversicherungspflichtigen Mitarbeitern mussten gehen, haben aber zum größten teil bereits wieder neue Jobs. Der Maler- und Gartenbaubereich wird zukünftig nicht mehr angeboten, die Zahl der Teilnehmer, die in Projekten gefördert werden können, wird von ursprünglich 77 auf nun durchschnittlich 60 reduziert.
Fast 2 Millionen Euro Schulden
Der Schuldenberg, dem sich die MÖWE vor dem in Eigenverwaltung geführten Insolvenzverfahren konfrontiert sah, soll rund 1,8 Millionen Euro betragen haben. Mit 1,3 Millionen Euro war die landeseigene NBank der größte Gläubiger, mit dem eine gesonderte Einigung getroffen werden konnte.