Vor ein paar Tagen haben wir das Profilfoto unserer Facebook-Präsenz mit einem neuen Motiv bestückt. Es zeigt eine Blaumeise im Anflug auf ein erstaunlich kleines Loch in einem Ampelmast.
Das Foto ist nur Teil einer ganzen Serie, das an einer Verkehrsampel unterhalb des Westerbergs entstand.
Meisen-Familie wohnt in Ampel Nummer 4
Hier, in bevorzugter Wohnlage, hat sich eine kleine Meisenfamilie häuslich eingerichtet. Das Brutgeschäft ist in vollem Gange, der Meisen-Hahn flog zum Zeitpunkt der Aufnahme etwa alle drei Minuten eines der beiden Löcher im Ampelmast an, um neue Insekten für hungrige Schnäbel anzuliefern. Rechts im Bild, auf einer der Ampelleuchten, ist eine Nummer aufgeklebt, die Nummer „4“ – also: Die Meisen-Familie von der Ampel Nummer 4.
Stadtverwaltung respektiert die gefiederten Gäste
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Dr. Sven Jürgensen, Pressesprecher der Stadt Osnabrück, dass es im Stadtgebiet etwa 200 Ampelanlagen und rund 2000 Ampelmasten gibt.
„Die älteren der verbauten Masten haben vorgebohrte ‚Kabeleinführungslöcher‘, die durch Kunststoffkappen verschlossen sind. Diese Kappen können altersbedingt herausfallen. Wenn dieses bei Wartungen auffällt“, so der Sprecher der Stadtverwaltung, „werden die Kappen erneuert und so die Löcher wieder verschlossen – aber selbstverständlich nur dann, wenn Meisen diese Löcher nicht schon als Einflugschneise für einen Nistplatz entdeckt haben.
Sind meine Kollegen zu spät, akzeptieren sie die ‚häuslichen Notwendigkeiten‘ der Piepmätze. Kommen diese zu spät, müssen sie sich einen anderen Nistplatz suchen, weil Brüten und Aufzucht der Kleinen bis sie ins reisefähige Alter kommen mit allerlei Hinterlassenschaften verbunden sind, die unter anderem auch die Kabelzuwege verstopfen. Daher werden neuere Masten auch ohne diese Löcher ausgestattet.“
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