Es ist nur eine ‚Infografik‘, aber es ist immerhin eine Infografik von Statista, Deutschlands führendem Anbieter von Statistik-Daten und Infografiken, basierend auf einer Einschätzung von Fachjournalisten des führenden deutschen Automobilmagazins auto motor und sport (AMS).
Nach den Angaben, die sich aus der Grafik ablesen lässt, ist Osnabrück unter den am meisten von einer Schließung gefährdeten Standorten des Volkswagen-Konzerns. Dabei ist das ehemalige Karmann-Werk im Fledder der einzige Standort auf der Liste, der komplette Fahrzeuge produziert.
Als ebenfalls gefährdet gelten die Werkstandorte Salzgitter und Chemnitz. In Salzgitter betreibt der VW-Konzern ein reines Komponentenwerk. Die Produktion kompletter Automobile wurde in Salzgtter bereits in den 70er Jahren aufgegeben. Neben einer neu eingerichteten Batteriefertigung, ist Salzgitter das Hauptwerk für Verbrenner-Motoren, eine Aufgabe die parallel aber auch an anderen Werkstandorten übernommen wird.
Management will eine Autofabrik und ein Komponentenwerk schließen
Chemnitz gehört zu den kleineren Standorten der Motorenfertigung. Die nach der Wende von 1989 aus einem DDR-Kombinat entstandene Fabrik wurde bislang auch noch nicht in die Elektropläne des VW-Konzerns aufgenommen, so dass diesem sächsischen Werk eine Aufgabe in der Produktion für die zukünftig voll-elektrifizierte VW-Produktpalette fehlt.
Das Mangement von Volkswagen hatte Anfang der Woche angekündigt, dass mindestens ein Standort der Autoproduktion und ein Komponentenwerk geschlossen werden soll. Die IG-Metall zeigte sich daraufhin kämpferisch und will für den Erhalt aller Standorte kämpfen.
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Kommunalpolitik stellt sich hinter Volkswagen Osnabrück
Der Rat der Stadt Osnabrück hat in seiner Sitzung am Dienstagabend einstimmig eine Resolution zur Zukunft des Automobilstandortes Osnabrück verabschiedet. Die Resolution war auf Initiative von Oberbürgermeisterin Katharina Pötter kurzfristig als gemeinsamer Antrag der Oberbürgermeisterin, der Gruppe Grüne/Volt, der CDU-Fraktion, der SPD-Fraktion, der Gruppe FDP/UWG und der Gruppe Die Linke/Kalla Wefel auf die Tagesordnung gesetzt worden. Sie hat folgenden Wortlaut:
Osnabrück muss Automobilstandort bleiben – Der Rat Osnabrück steht an der Seite der Beschäftigten
Der Automobilstandort Osnabrück hat eine lange Tradition. Bereits 1874 wurden die ersten Automobile „made in Osnabrück“ gebaut, zunächst von der Wagenfabrik Klages, ab 1901 dann von der Wilhelm Karmann GmbH, die unter anderem den legendären Ghia zu einer Weltmarke machte. Ende 2009 begann in unserer Stadt dann das Kapitel Volkswagen, das sich für das Unternehmen wie auch für unsere Stadt als Glücksfall und Erfolgsmodell erwiesen hat. Die Automobilindustrie ist aber nicht nur mit Osnabrück, sondern mit ganz Niedersachsen eng verbunden. Sie ist eine tragende Säule der Wirtschaft unseres Landes.
Der Rat der Stadt Osnabrück unterstützt daher den Einsatz der Landesregierung, alle Volkswagen-Standorte im Land Niedersachsen zu sichern und sagt ihr dafür jede mögliche Unterstützung zu. Keiner dieser Standorte ist aus unserer Sicht verzichtbar – weder für den VW-Konzern, noch für die Bürgerinnen und Bürger in den jeweiligen Regionen.
Dabei erkennen wir an, dass die derzeit schwierige Situation der deutschen Automobilindustrie unter Umständen auch Restrukturierungsmaßnahmen erfordert. Werksschließungen müssen aber tabu bleiben. Wir stehen daher solidarisch an der Seite der Arbeitnehmervertreterinnen und -vertretern.
Osnabrück steht als Automobilstadt nicht nur für die Vergangenheit des Autobaus, sondern vor allem auch für seine Zukunft: Unsere Stadt ist zugleich die Start-up-Hauptstadt und – mit dem Coppenrath Innovation Centre – auch die KI-Hauptstadt Niedersachsens. Unsere Wirtschaft ist von soliden und gesunden mittelständischen Unternehmen geprägt. Wir sind sicher, dass in diesem fruchtbaren Umfeld der Standort Osnabrück für VW nicht nur aktuell unverzichtbar, sondern auch langfristig eine tragfähige Säule für das Volkswagen der Zukunft ist.
Grafik im Titel und Artikel: CC-Lizenz Statista