Ein klarer Aufwärtstrend zeichnet die Wirtschaftskraft in Stadt- und Landkreis Osnabrück aus. Besonders der Konjunkturklimaindex (Link auf NOZ.de), der auf Basis einer Befragung von IHK-Mitgliedern ermittelt wird, zeigt einen historischen Höchststand über 130 Punkten.
Zum Vergleich: Ende 2012 lag dieser Wert bei 100 Punkten. Berechnet wird der Wert aus dem Verhältnis der Unternehmenslage und den Erwartungen der Unternehmer. Auch hier gibt es einen Tenor, der Bände spricht: Über die Hälfte der Unternehmer ist zufrieden mit der aktuellen Lage.
Trotz aller Euphorie gibt es auch Sorgenfalten auf den Köpfen der IHK-Mitglieder: Der Fachkräftemangel wird von knapp 62 Prozent der Befragten als größtes Risiko des Wirtschaftswachstums betrachtet. Zum Vergleich: Im 2. Quartal des Jahren 2016 lag dieser Wert noch unter 50 Prozent. Auch die Sorge um die Arbeitskosten ist in diesem Zeitraum um sieben Prozentpunkte gestiegen.
Welche weiteren Entwicklungstendenzen in der Region zu erkennen sind, zeigt dieser Beitrag.
Die Statistik der Arbeitsagentur zeichnet dieses Bild der Osnabrücker Wirtschaft
Für die Stadt Osnabrück hält die Arbeitsagentur diese statistischen Zahlen bereit:
Hier zeigt sich das, was die IHK bereits unter ihren Mitgliedern ausgemacht hat: Einen Anstieg der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten – im Stadtgebiet Osnabrück. Im Jahr 2013 waren es 87.583. Im Jahr 2017 lag diese Zahl bei 92.701. Das ist prozentual betrachtet ein Plus von knapp sechs Prozent. Am wenigsten beteiligt an diesen Zahlen waren Männer und Arbeitnehmer unter 25 Jahren. Hier ist die geringste Steigerung zu verzeichnen. Die Gewerbestruktur ist hingegen über die Jahre hinweg nahezu stabil geblieben. Der größte Wirtschaftsbereich ist der Dienstleistungsbereich. Handel, Verkehr und Gastgewerbe stehen auf Platz 2. Das produzierende Gewerbe steht auf Platz 3 und das Schlusslicht bilden Land- und Fortwirtschaft. Die bittere Pille zeigt sich in der folgenden Tabelle, denn auch die Arbeitslosenzahlen steigen über alle Personengruppen hinweg leicht an:
Osnabrück: Ein Eldorado für Gründer!?
Für das GRÜNDERhaus könnte es wohl keinen passenderen Ort geben als das InnovationsCentrum Osnabrück (ICO) in der Albert-Einstein-Straße. Dort gibt es nicht nur Informations- und Bildungsveranstaltungen sondern auch das Angebot, die Startups eben dort abzuholen, wo sie gerade stehen. Vieles passiert dabei im Vorfeld. Denn es gilt diese Phasen einer Unternehmensgründung zu durchlaufen, um einen wohl vorbereiten Start zu haben:
- In der Phase der Selbstüberprüfung geht es darum, Klarheit zu schaffen. Persönliche Ziele müssen klar definiert werden. Auch muss überlegt werden, ob die Grundlagen (fachlich, Kapital, Formalitäten, Team) passen.
- In der Informationsphase geht es darum, offizielle Vorschriften zu recherchieren und die dafür nötigen Daten zusammenzutragen. Das beginnt bei der Zuordnung der Branchen, beim Kontakt mit Behörden und bei der Projektierung der Geschäftsidee.
- Die Konzeptionsphase geht konzeptionell deutlich tiefer. Der Businessplan wird formuliert. Damit werden der Investitionsbedarf, der Kostenplan, die Umsatzplanung und die Finanzierung festgelegt. Zum Risiko- und Finanzmanagement gehören auch die Altersvorsorge, der Ehevertrag und weitere Regelungen.
- Die Entscheidungsphase kann vergleichsweise kurz ausfallen. Entschieden wird hierbei nur noch, ob die Geschäftsidee umgesetzt wird oder nicht.
- Die To-do-Liste in der Realisierungsphase ist hingegen mächtig lang. Gespräche mit der Bank sind zu führen. Geschäftsräume sind anzumieten oder zu kaufen. Die komplette Logistik und Infrastruktur ist zu erschaffen. Das heißt, dass vom Telefonanschluss bis hin zur EDV (Lohnprogramm, ERP, …) anzuschaffen ist. Zeitgleich müssen Gespräche mit Lieferanten geführt und Kunden akquiriert werden. Kein Gründer kann dies alles in Eigenregie stemmen. Das bedeutet, dass auch das Rekrutieren der Mitarbeiter in diesen Bereich fällt. Bereits in dieser Phase muss klar sein, welche Form der Steuerübermittlung seitens des Finanzamts gefordert ist. Eine einfache Buchhaltung wie Einnahmen-Überschuss-Rechnung ist in der Anfangsphase die beste Wahl und für all diejenigen möglich, die keine Bilanz erstellen.
- Mit der Go-Live-Phase läuft das Geschäft. Nun gilt es alle angestoßenen Entwicklungen zu kontrollieren und am Ball zu bleiben.