Nach einem Amtshilfeersuchen ist nun auch die Bundeswehr in Osnabrück im Einsatz: 16 Soldaten wurden am Sonntag von Mitarbeitern der Johanniter für den Umgang mit Covid-19-Schnelltests im städtischen Impfzentrum geschult.
Die Soldaten wurden eingewiesen in die Tests, den richtigen Umgang mit der Schutzkleidung und wie sie auf positiv getestete Menschen reagieren müssen. Begrüßt wurden sie von Stadträtin Katharina Pötter, die den städtischen Krisenstab leitet, und Johannes Düwel vom Kreisverbindungskommando der Bundeswehr. In den kommenden drei Wochen helfen die Soldaten in elf stationären Pflegeheimen. Rund 2580 Tests müssen pro Woche durchgeführt werden.
BOB kritisiert hohe Kosten für Steuerzahler
In einer Stellungnahme dazu äußert der Bund Osnabrücker Bürger (BOB) Kritik am Vorgehen und regt die Schaffung einer freiwilligen Pflegereserve und eine bessere Bezahlung an: „Die Bundeswehr ist im Krisen- und Katastrophenfall ein geschätzter und verlässlicher Partner – aber müssen Soldaten wirklich in Altenheime entsandt werden? Wäre es nicht besser und effektiver, die Heime endlich mit einem vernünftigen Personalschlüssel aus zu statten, so dass diese die Tests weiterhin selbst vornehmen können? Die Pflege würde durch die Schaffung einer Pflegereserve und durch eine bessere Bezahlung deutlich entlastet werden können. Diese Chance, wie so viele andere auch, wurde im Sommer verspielt, Folgen und die Kosten tragen jetzt die Steuerzahler.“
Kosten in fünfstelliger Höhe?
Der schätzt BOB die Kosten für den mehrwöchigen Einsatz der Bundeswehr in Osnabrück und dem Umland auf einen mittleren fünfstelligen Betrag.“ Die Kosten für die Unterbringung der Soldaten, die Verpflegung, Fuhrpark und der Einsatz selbst wird die Bundeswehr der Verwaltung in Rechnung stellen müssen – die Stadt und der Landkreis, also letztendlich die Bürgerinnen und Bürger, werden dies dann bezahlen.“
Titelbild: Die Bundeswehr hilft im Impfzentrum / Foto: Stadt Osnabrück, Sven Jürgensen