Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat die von der Bundesregierung geplante Anhebung des Kinderfreibetrags und den Abbau der kalten Steuerprogression kritisiert. Er sieht darin eine weiter festigende Ungerechtigkeit im Einkommensteuertarif.
Kritik an der Anhebung des Kinderfreibetrags
DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell äußerste seine bedenken der „Rheinischen Post“: „Wer sehr viel verdient, wird im kommenden Jahr durch den höheren Kinderfreibetrag bis zu 1.570 Euro pro Kind mehr haben als diejenigen, die nur Anspruch auf Kindergeld haben“. Die geplante Erhöhung des Kindergeldes um vier Euro pro Monat ab 2026 betrachtet er als unzureichend zur Schließung der bestehenden Ungleichheit. „Die weitere Erhöhung des Kindergeldes um vier Euro pro Monat ab 2026 wird diese Lücke der Ungerechtigkeit nur wenig schließen“, sagte Körzell.
Ungleichheit im Einkommensteuertarif
Zudem kritisierte Körzell die strukturellen Ungerechtigkeiten im Einkommensteuertarif. „Mit der Erhöhung des Grundfreibetrags und der Beseitigung der sogenannten kalten Progression bestehen die strukturellen Ungerechtigkeiten des Einkommensteuertarifs fort. Nötig wäre ein deutlich höherer Grundfreibetrag und ein höherer Spitzensteuersatz, der auch wirklich nur Spitzenverdiener trifft“, fügte er hinzu.
Vorschlag zur Verbesserung der Situation
Körzell präsentierte auch einen Vorschlag zur Verbesserung der aktuellen Situation. „Jedes Kind sollte dem Staat gleich viel wert sein. Würde man den Kinderfreibetrag abschaffen und das Kindergeld entsprechend erhöhen, könnten 290 Euro pro Kind ausgezahlt werden“, betonte er. Laut Körzell würde dies zu einer gerechteren Einkommensverteilung führen.
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