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DFKI bezieht als erster Mieter den Osnabrücker Ringlokschuppen

Im September 2020 begannen die Umbauarbeiten am ehemaligen Ringlokschuppen, aus dem nun nach und nach das Coppenrath Innovation Centre (CIC) entstehen wird. Das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) zieht bereits in dieser Woche ein.

Lange Zeit stand das 1913 erbaute, denkmalgeschützte Industriegebäude leer. 2019 präsentierte der damalige Osnabrücker Oberbürgermeister Wolfgang Griesert noch die Pläne für den Ringlokschuppen. Der ambitionierte Zeitplan, dass bereits 2021 die Startup- und KI-Hochburg stehen sollte, ist zwar nicht ganz aufgegangen, aber ab dem 20. März werden die ersten Umzugskartons des DFKI verräumt, das als Ankermieter das CIC bezieht.

Ringlokschuppen-Charme trifft auf Tiny House

Eingebettet in die historische Kulisse des ehemaligen Güterbahnhofgeländes setzt das CIC architektonisch moderne Akzente. Äußerlich sieht das Gebäude derzeit noch sehr schlicht aus, die alten Torelemente sollen allerdings aufgearbeitet wieder davor gesetzt werden und Besucherinnen und Besucher durch „offene Türen“ einen Einblick in die Arbeiten im Innovation Centre bieten. Im Inneren lassen die metallenen Säulen noch Reliquien des ehemaligen Eisenbahngeländes erkennen. Kombiniert mit Holz, Glas und Grüntönen bieten sie auf knapp 2.800 Quadratmetern die neue Arbeitsfläche für rund 120 Forscherinnen und Forscher. Nicht nur die Arbeit vor Ort ist smart, sondern auch etliche Eigenschaften des Gebäudes. So gibt es etwa ein mit Bewegungsmeldern gesteuertes Lichtsystem oder versteckte Belüftung- und Heizungsanlagen.

Hier sollen sich Forscherinnen und Forscher bei einer Tasse Kaffee künftig austauschen können - und ihren Blick über die Versuchsfläche schweifen lassen. / Foto: Schulte
Hier sollen sich Forscherinnen und Forscher bei einer Tasse Kaffee künftig austauschen können – und ihren Blick über die Versuchsfläche schweifen lassen. / Foto: Schulte

Für Dr. Kai Lingemann, stellvertretender Leiter des Forschungsbereichs „Planbasierte Robotersteuerung“ am DFKI Niedersachsen, bietet der neue Standort in Osnabrück gleich zwei große Vorteil. Auf der einen Seite arbeiten dort nun beide Forschungsbereiche zusammen, die zuletzt an zwei unterschiedlichen Orten in der Stadt geforscht haben. Auf der anderen Seite sorge die offene Arbeitsatmosphäre vor Ort für „Offenheit in den Köpfen“. Die Büros sind verglast und damit vollständig einsehbar. „Ich verspreche mir viel davon. Hier können wir ‚globaler‘ mit Leuten sprechen und haben Platz für Experimente.“ Denn das Herz des DFKI-Komplexes ist die große Freifläche, das von Büros und dem erhöhten Aufenthaltsberich eingerahmt wird. Hier sollen künftig unter anderem Roboter auf Herz und Nieren getestet werden.

Die ersten Kartons stehen schon in den neuen gläsernen Büros. / Foto: Schulte
Die ersten Kartons stehen schon in den neuen gläsernen Büros. / Foto: Schulte

KI (in Osnabrück) wächst

Doch an was wird eigentlich vor Ort gearbeitet? „Wir machen hier anwendungsorientierte Forschung“, fasst Lingemann zusammen. Und das in zwei Bereichen: Planbasierte Robotersteuerung unter der Leitung von Prof. Dr. Joachim Hertzberg (Universität Osnabrück) auf der einen und Smart Enterprise Engineering mit Prof. Oliver Thomas (Universität Osnabrück) auf der anderen Seite. „Auf dem Acker treffen wir mit Wetter und Staub den harten Alltag.“ Da muss die Künstliche Intelligenz der Roboter passen. Ganz plastisch: Die KI darf nicht nur ein Rehkitz erkennen, sondern muss auch eine Katze entdecken. Universitäre Ergebnisse der beiden Osnabrücker Hochschulen fließen dabei in die Arbeit des DFKI ein.

Dr. Kai Lingemann steht am Rand der großen Versuchsfläche und freut sich schon jetzt, das ihnen dort bald bei der Arbeit zugesehen werden kann. / Foto: Schulte
Dr. Kai Lingemann steht am Rand der großen Versuchsfläche und freut sich schon jetzt, das ihnen dort bald bei der Arbeit zugesehen werden kann. / Foto: Schulte

Nicht erst mit ChatGPT ist die KI auf dem Vormarsch. Bereits seit etlichen Jahren hat das DFKI Labore in Osnabrück, bis 2022 sind die Forschungsaktivitäten so weit gewachsen, dass Osnabrück offiziell zum vierten Standort des DFKI wurde. Auch an Uni und Hochschule liegt der Bereich „Maschinelles Lernen“ im Trend. Das CIC stellt den Auftakt für das neue Lok-Viertel dar, das ab dem kommenden Jahr erschlossen werden soll. Hier sollen weit über 2.000 Wohnungen entstehen. Für Lingemann ist bereits jetzt klar: „Das Coppenrath Innovation Centre im Lok-Viertel schafft eine weitere Facette von Osnabrück – und schafft neue Arbeitsplätze.“

Die nächsten Mieter ziehen im August 2023 ein. Dazu zählen Strategion, Nature Robots und das Joint Lab bestehend aus der Universität Osnabrück und des Potsdamer Leibniz-Institut für Agrartechnik- und Bioökonomie (ATB). Außerdem sind dort künftig das Krone Business Center sowie Datineo, CC-Isobus und AgBrain zu finden. Im September bezieht dann zuletzt auch die Hochschule Osnabrück die Veranstaltungsfläche im INNOVATORIUM.

Eingangsbereich des DFKI / Foto: Schulte
Eingangsbereich des DFKI / Foto: Schulte


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Jasmin Schulte
Jasmin Schulte
Jasmin Schulte begann im März 2018 als Redakteurin für die Hasepost. Nach ihrem Studium der Germanistik und der Politikwissenschaft an der Universität Vechta absolvierte sie ein Volontariat bei der Hochschule Osnabrück. Weitere Stationen führten sie zu Tätigkeiten bei einer lokalen Werbeagentur und einem anderen Osnabrücker Verlag. Seit März 2022 ist Jasmin Schulte zurück bei der HASEPOST und leitet nun unsere Redaktion. Privat ist Jasmin Schulte als Übungsleiterin tätig, bloggt über Literatur und arbeitet an ihrem ersten eigenen Roman.

  

   

 

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