Die Vorfreude auf die Heim-Europameisterschaft der deutschen Fußballfans ist laut dem Fanforscher Harald Lange eher zurückhaltend, und der Deutsche Fußballbund (DFB) trägt daran die Schuld. Lange, Leiter des Instituts für Fankultur an der Universität Würzburg, erklärt, dass der DFB sich zum Feindbild entwickelt hat und die Identifikation der Fans mit der Nationalmannschaft gelitten hat.
Identifikation und Fankultur auf dem Spiel
Harald Lange äußert im Gespräch mit dem „Tagesspiegel“, dass die deutsche Nationalmannschaft in den Augen der Fans zu einem Produkt geworden sei. „Perfekt durchgeplant, aber ohne Seele“, so seine Einschätzung. Der DFB habe die Identifikation der Fans, ein wichtiger Faktor jeder Fankultur, riskiert und das Ausmaß dieses Verlustes bis heute nicht erkannt. Es werde verstärkt auf Event-Fans gesetzt, während die Basismitglieder vernachlässigt würden, was Lange als fatal bezeichnet.
Strafen und Auswirkungen auf die Fans
Nicht nur die Identifikation leidet unter der aktuellen Politik des DFB. Lange fügt hinzu, dass der Verband echte Fans vergrault, indem er immer wieder durch Aktionen ins Rampenlicht tritt, die sich gegen die Fankultur richten. „Es werden inzwischen drakonische Strafen verhängt, wenn jemand Pyrotechnik zündet“, merkt Lange an. Dies führt jedoch nur dazu, dass noch mehr Böller ins Stadion gebracht werden. „Die Fans wollen sich nicht drangsalieren lassen“, erklärt der Fanforscher.
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