Ein Jahr nach der Einführung des Deutschlandtickets stoßen Kunden immer noch auf Probleme beim Erwerb und der Kündigung des Abonnements sowie bei der Kontaktaufnahme mit dem Kundenservice. Dies geht aus Erfahrungsberichten von Verbrauchern an die Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) hervor.
Kunden berichten über Probleme mit Deutschlandticket
Die VZBV hat in den vergangenen Monaten etwa 1.800 Erfahrungsberichte von Verbrauchern erhalten, in denen auf Schwierigkeiten beim Kauf und der Kündigung des Deutschlandtickets aufmerksam gemacht wurde. Ramona Pop, Vorständin der VZBV, äußerte sich gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe: „Schwierigkeiten bei Kauf und Kündigung des Abos sind zu einem Dauerärgernis geworden“. Sie fordert die Verkehrsunternehmen auf, dringend nachzubessern, „damit das Deutschlandticket einfach nutzbar und zuverlässig wird“. Technische Prozesse müssten verlässlich und leicht nachvollziehbar sein und ein verlässlicher Kundenservice sollte selbstverständlich sein.
Forderungen an den Staat und die Verkehrsunternehmen
Pop fordert vom Bund und den Ländern, die Finanzierung des Deutschlandtickets sicherzustellen und den Einstiegspreis von 49 Euro pro Monat bis mindestens 2030 festzuschreiben. Sie betonte, dass das Deutschlandticket vieles im öffentlichen Verkehr erleichtert habe und es einen „Meilenstein für den öffentlichen Nahverkehr“ darstelle.
Probleme mit Mehrfachbuchungen und sensiblen Daten
Besonders häufig kam es bei einigen Anbietern zu Mehrfachbuchungen von Tickets. Aufgrund unzuverlässiger Technik kauften Verbraucher unbeabsichtigt mehrere Tickets auf den gleichen Namen. Sicherheitsmechanismen, die das verhindern könnten, fehlen laut der Verbraucherzentrale seit der Einführung des Tickets. „Die Anbieter müssen sicherstellen, dass es gar nicht erst zu Doppelbuchungen kommt“, fordert Pop. Zudem bemängeln viele Verbraucher, dass einige Anbieter durch Kontoinformationsdienste sensible Kontodaten oder sogar Zugang zum Online-Banking der Reisenden verlangen, angeblich um die Bonität der Nutzer zu überprüfen.
Kundenservice als Dauerärgernis
Viele Verkehrsunternehmen sind telefonisch schlecht erreichbar und auf E-Mail-Anfragen erhalten Kunden oft nur standardisierte Antworten. Diese Punkte wurden in den Erfahrungsberichten der Verbraucher besonders hervorgehoben und als weitere Dauerärgernisse identifiziert.
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