Ein regionaler Shitstorm, mit aktuell mehr als 100 Kommentaren bei Facebook und bereits 54 Kommentaren auf den Seiten der NOZ (Tendenz weiter steigend), lässt sich gerade im “lokalen Internet” beobachten. Vermutlich eher unfreiwillig hat die NOZ, mit einem am Sonntag kurz nach 16:00 Uhr veröffentlichten Artikel, den Stein ins Rollen gebracht und dabei bewiesen: Social Media funktioniert auch lokal!
[Update 8. Februar 2024] Nach mehr als 12 Jahren ist uns die Illustration leider bei einem Update unserer Bilddatenbank “abhanden” gekommen und die Links auf Google und Qype nicht mehr gültig. Der Firmeneintrag bei Google wurde gelöscht und Qype zwischenzeitlich von Yelp übernommen, allerdings ohne den damaligen Eintrag und die Bewertungen.
Ob und wie sehr der betreffende Elektrohändler tatsächlich ein schwarzes Schaf seiner Branche ist, lassen wir mal außen vor. Auch die NOZ hat sich nicht getraut “Ross und Reiter” beim Namen zu nennen, was allerdings gleich zu falschen Verdächtigungen führte, da in Osnabrück mehr als ein Elektrohändler sein Geschäft an einer Ausfallstraße betreibt.
Die “Netzgemeinde” einigte sich jedoch sehr schnell darauf, dass es sich nur um den “Holländer” an der Pagenstecherstraße handeln könne, der bei Google mit 6 Bewertungen und einem Durchschnitt von nur einem Stern (bei fünf möglichen) ebenso schlechte Kritiken einfuhr wie bei Qype, wo 59 Bewertungen den Score ebenfalls nur auf einen einsamen von fünf möglichen Sternen “hochtreiben”.
Was wir augenblicklich auf Facebook und den Seiten der NOZ erleben, ist jedenfalls für unser beschauliches Osnabrück eine Novität: ein lokaler Shitstorm, der erst durch soziale Netzwerke an Fahrt gewinnen konnte. Hätte die NOZ sich dagegen entschieden den Artikel online zu stellen – mit der für online verfügbare Artikel obligatorischen Kommentarfunktion und der optionalen Facebook-Verbreitung – wäre das Thema sicher nicht so heiss gelaufen, wie man es nun beobachten kann.
Dabei hat die NOZ das seltsame Geschäftsgebahren des niederländischen Elektro-Hökers schon einmal aufs Korn genommen. In der etwas altbackenen Kommentarspalte “Till” wurde bereits im Februar 2011 über einen Kunden berichtet, der bei einer berechtigten Reklamation die ganze Unfreundlichkeit eines Mitarbeiters (oder war es auch hier der Geschäftsführer?) abbekommen hatte.
Passend zum “konservativen” Till (den es nicht in der Online-NOZ gibt) wurde das Thema dann auch “nur” in der Haus-Community der NOZ “os-nachbarn” aufgegriffen, wo aber immerhin auch 21 Diskussionsbeiträge zum Thema anfielen.
Einen Flashmob, wie er nun in Facebook diskutiert wird, wurde von den os-nachbarn jedoch nicht angeregt; die “Generation Facebook” ist da wohl etwas drastischer, wenn es darum geht Unmut auch in die Offline-Welt zu tragen.
Mal sehen wie es weitergeht, wir bleiben am Ball und beobachten mit Interesse den ersten Shitstorm an der Hase!
Beachtenswert ist übrigens auch, dass dieses Thema von unserem lokalen “Medienhaus” aufbereitet und veröffentlicht wurde – trotz möglicher interner Konflikte mit der Anzeigenabteilung. Gerade die im gleichen Verlag erscheinende ON dürfte sehr auf das Wohlwollen von Elektrohändlern (freundliche wie unfreundliche) angewiesen sein. Für soviele journalistische “Cojones” ein ganz grosses “Respekt”!
HP
PS: der Titel “Deutschlands unfreundlichster…” zitiert ein Facebook-Posting auf der NOZ-Pinnwand (Link siehe oben), das offenbar inzwischen von seinem Verfasser oder der NOZ wieder entfernt wurde; I-love-OS macht sich ausdrücklich nicht die auf Facebook oder anderen verlinkten Seiten hinterlassenen Kommentare der jeweiligen Verfasser zu eigen, sondern zitiert bzw. verlinkt diese nur.