Die E-Gelenkbusflotte der Stadtwerke Osnabrück hat Zuwachs bekommen. Die neuen Busse bekommen ein Totwinkel-Sicherheitssystem und die dreckige Diesel-Zusatzheizung entfällt in Zukunft.
Am frühen Mittwochmorgen ist der erste VDL-Gelenkbus aus der zweiten Bestellung per Tieflader in Osnabrück angekommen. Bis zum Jahresende wird der niederländische Hersteller VDL insgesamt 22 E-Gelenkbusse für die Linien M2 und M3 ausliefern.
„Auch wenn die Ankunft eines E-Busses für uns nichts Neues mehr ist – die Vorfreude war trotzdem groß“, betont Stadtwerke-Projektleiter Joachim Kossow. „Schließlich ist dieser ‚neue‘ Bus aus der zweiten Charge ein wichtiges Signal, dass die Elektrifizierung der weiteren MetroBus-Achsen bevorsteht.“ Die zunächst insgesamt 22 weiteren E-Gelenkbusse werden in den kommenden Wochen schrittweise aus dem VDL-Werk im belgischen Roselaere nach Osnabrück geliefert. „Unser großer Dank gilt VDL, dass der Zeitplan trotz Corona-Einschränkungen gehalten werden kann“, betont Kossow. Dies sei ein weiterer Beleg für die Qualitäts-Partnerschaft mit dem niederländischen Unternehmen.
Busse werden auf der Linie M1 „eingefahren“
Noch in dieser Woche erwarten die Stadtwerke den zweiten, in der kommenden Woche den dritten „neuen“ E-Bus. „Die Busse werden dann zunächst aufgerüstet und anschließend auf der bereits elektrisch betriebenen M1 eingesetzt und ‚eingefahren‘“, erläutert der Stadtwerke-Experte. Erst wenn der derzeitige Bau der Ladeinfrastruktur an den Endwenden der Linien M2 (Hauptbahnhof – Landwehrviertel) und M3 (Schinkel-Ost – Sutthausen bzw. Hagen a.T.W.) abgeschlossen sei, könnten die E-Gelenkbusse dort auch zum Einsatz kommen. „Auch hier liegen wir gut im Zeitplan; zum Jahresende werden wir beide MetroBus-Achsen auf E-Betrieb umstellen können.“
Mehr Sicherheit und keine Diesel-Zusatzheizung mehr
Optisch unterscheiden sich die „neuen“ Busse nicht von den 13 der Stadtwerke-Bestandsflotte. „Bewusst nicht, denn die Busse sollen ja einheitlich im ‚Wir fahren Strom‘-MetroBus-Design durch Osnabrück fahren“, betont Kossow. Dennoch haben die Stadtwerke und VDL gemeinsam an zwei entscheidenden technischen Stellschrauben gedreht. Zum einen sind die neuen Fahrzeuge mit größeren Batterien bestückt und haben keine fossile Zusatzheizung mehr. „Hier haben wir unsere Erfahrungen aus nunmehr nahezu anderthalb Jahren E-Busbetrieb einfließen lassen.“ Zum anderen verfügen die neuen Fahrzeuge über ein Abbiegeassistenzsystem, durch das Verkehrsteilnehmer im toten Winkel besser erkannt werden sollen. „Damit reduzieren wir das Risiko von Abbiegeunfällen in unserem Liniennetz“, erläutert Joachim Kossow.
Auch bestehende E-Busflotte soll sicherer und umweltfreundlicher werden
Auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte Stadtwerkesprecher Marco Hörmeyer, dass auch die bereits in Betrieb befindlichen Busse der ersten Serie, auf den neuen Stand der Sicherheits- und Heiztechnik umgerüstet werden sollen. Gespräche dazu laufen bereits mit dem Hersteller. Kurzfristig steht allerdings die rechtzeitige Inbetriebnahme der neuen Busse im Vordergrund der Stadtwerke-Technikmannschaft.
Bis Ende 2021 alle Metrobus-Linien elektrisch
Der stetige Flottenzuwachs wird sich auch im Jahr 2021 fortsetzen: Im kommenden Jahr wird VDL nochmals 27 E-Gelenkbusse für die Linien M4 und M5 ausliefern. Bis Ende 2021 werden die Stadtwerke dann alle fünf MetroBus-Linien als Rückgrat des neuen Busliniennetzes komplett elektrisch bedienen. Mit den hierfür benötigten 62 Fahrzeugen werden die Stadtwerke über die größte E-Gelenkbusflotte Deutschlands verfügen.
Mehr Informationen zu den E-Bussen gibt es unter www.swo.de/e-bus sowie im Stadtwerke-Blog unter www.swo.de/blog. Mehr Infos zu weiteren Plänen und Ideen der „Mobilen Zukunft“ Osnabrücks gibt es unter www.mozu-os.info.
Foto: Stadtwerke Osnabrück / Patrick Bartels