Deutschland könnte gemäß einer Studie von Umweltgruppen demnächst erheblich mehr Mittel zur internationalen Klimafinanzierung bereitstellen. Prognosen zufolge könnten die jährlichen Zahlungen bereits im kommenden Jahr auf 18 Milliarden Euro steigen und bis 2027 sogar bis zu 96 Milliarden Euro betragen.
Potenzial für erhebliche Steigerung der Klimafinanzierung
Die Forschung im Auftrag von WWF, Klima-Allianz, Germanwatch und Global Citizen zeigt, dass Deutschland statt der bisher zugesagten sechs Milliarden Euro jährlich bald viel höhere Beträge zur Verfügung stellen könnte. „Um Frieden und Wohlstand von morgen zu sichern, muss Klimafinanzierung schneller wachsen, günstiger werden, besser wirken und sich sehr viel mehr Finanzierungsquellen bedienen“, heißt es in der Studie, wie die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.
Konferenz in Baku konzentriert sich auf Klimafinanzierung
Die Klimafinanzierung steht im Mittelpunkt des derzeitigen Klimagipfels in Baku, der nun in die letzte Phase der Verhandlungen eintritt. Entwicklungsländer und Inselstaaten fordern auf dem Gipfel jährliche Hilfszusagen von mehr als einer Billion Euro. Derzeit investieren Industrieländer etwa 100 Milliarden Dollar pro Jahr in den internationalen Kampf gegen die Klimakrise, teils aus öffentlichen, teils aus privaten Mitteln.
Neue Finanzierungsquellen sind realistisch
Laut der Studie könnten in Deutschland zusätzliche Mittel generiert werden, beispielsweise durch die Reduzierung umweltschädlicher Subventionen, eine höhere Staatsverschuldung oder die Anpassung von Energiesteuern an die Inflation. Auf EU-Ebene könnten zusätzlich bis zu 25 Milliarden Euro bereitgestellt werden, etwa durch eine Finanztransaktionssteuer oder die Besteuerung von Kerosin und Schiffsdiesel. Dieser Betrag könnte ab 2028 auf 57 Milliarden Euro ansteigen.
Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass üblicherweise 20 Prozent der zusätzlichen Einnahmen in die Klimafinanzierung fließen. Sie schätzen, dass durch eine Reform von Weltbank und Internationalem Währungsfonds fast eine weitere Billion Euro zur Verfügung gestellt werden könnte.
Entwicklungsexperte Thomas Hirsch, einer der Autoren der Studie, betont, dass die Verschiebungen auf der internationalen Bühne seit der Wahl von Donald Trump nicht unbedingt nachteilig sein müssen und stellt fest: „Weil sie zeigt, dass es neuer Instrumente bedarf, wenn nationale Haushalte ausfallen.“
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