Knapp zwei Monate vor dem Amtsantritt des US-Präsidenten Donald Trump mahnt der scheidende Transatlantikkoordinator der Bundesregierung, Michael Link (FDP), zu einem pragmatischen Umgang mit der kommenden US-Regierung. Als kritisch sieht er vor allem die Voreinstellungen einiger politischer Gruppen in Deutschland gegenüber Trump.
Verhältnis zu den USA: Pragmatismus statt Emotionalität
Michael Link sagte gegenüber dem „Tagesspiegel“: „Wir werden alle Kontakte aktivieren, um zu einem pragmatischen Arbeitsverhältnis zu kommen“. Er fordert, Deutschland solle sich weder an den USA „abarbeiten“ noch umgekehrt. Denn, so Link: „Mit Gefühlsaufwallungen oder Überheblichkeit bewirkt man bei Trump Gegenreaktionen.“
Kritik an aktuellen politischen Meinungen
Der FDP-Politiker rät dazu, die Unterschiede zu Trump zwar transparent zu benennen, „dies aber sachlich und ohne Emotionen zu tun“. Kritik äußerte Link an SPD und Grünen: „Sie haben sich mit einem sehr parteipolitischen Kurs auf das Trump-Szenario vorbereitet“. Er fügte hinzu: „Wenn jetzt einzelne prominente Grüne Trumps Präsidentschaft zum ideologischen Feindbild ausrufen, dann schadet das dem transatlantischen Verhältnis, denn Trumps Wiederwahl ist nun mal Realität, ob uns das gefällt oder nicht.“
Zukunft der transatlantischen Beziehungen
Link betonte, dass die Republikanische Partei mehr sei als nur Trumps „Make America Great Again“. In den vergangenen knapp drei Jahren habe die Bundesregierung die Kontakte zur Republikanischen Partei erheblich verbreitert und vertieft: „Wir verstehen auch die Methode Trump viel besser und konnten uns auf Szenarien vorbereiten.“ Wie effektiv dieses Netzwerk im Umgang mit Trumps Zoll-Plänen sein wird, bleibt jedoch unklar.
Auf die Möglichkeit eines Treffens zwischen Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Trump vor der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 reagierte Link skeptisch: „Ein solcher Termin wäre in dieser Phase ungewöhnlich“. Donald Trump tritt sein Amt am 20. Januar 2025 an.
Michael Link verteidigte seinen Rückzug als Transatlantikkoordinator zum 30. November mit dem Ende der Koalition: „Wenn man einen Auftrag von einer Koalition bekommt und diese Koalition dann zerbricht, dann muss man korrekterweise den Auftrag zurückgeben“. Seine Aufgaben wird Tobias Lindner (Grüne), Staatsminister im Auswärtigen Amt, übernehmen. Link betonte, dass er dem Thema der transatlantischen Zusammenarbeit treu bleiben werde.
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