In der Diskussion um die mögliche Einführung von Bezahlkarten für Asylbewerber warnt der Deutsche Städtetag vor extranen Verwaltungslasten für die Kommunen. Trotz der Ansicht, dass Bezahlkarten einfacher zu handhaben sind als Sachleistungen, gibt es Bedenken bezüglich erhöhter Arbeitslast und logistischer Herausforderungen.
Bezahlkarten versus Bargeld
Der Deutsche Städtetag äußerte Bedenken über die Einführung von Bezahlkarten für Asylbewerber anstelle von Bargeldauszahlungen. Die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Verbandes, Verena Göppert, warnte in einem Interview mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass, obwohl eine Guthabenkarte einfacher zu handhaben sei als Sachleistungen, die Umsetzung einer Kartenlösung „nicht ohne zusätzlichen Aufwand“ für die Städte machbar wäre.
Einzelne Leistungen könnten nicht abgedeckt werden
Sie stellte weiterhin fest, dass es immer Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz geben wird, die nicht über solche Karten abgewickelt werden können. „Dafür müssten dann doch wieder jeweils Einzelfallbewilligung mit Geldleistungen organisiert werden.“, erklärte Göppert.
Politische Perspektive
Die Überlegung, Asylbewerber künftig nicht mehr mit Bargeld, sondern mit Bezahlkarten auszustatten, wurde von der FDP und der Union ins Spiel gebracht. Sie vermuten, dass dies Deutschland weniger attraktiv für Asylbewerber machen würde, da keine Geldüberweisungen in die Heimatländer mehr möglich wären.
Sachleistungen als Alternative?
Göppert äußerte sich auch skeptisch gegenüber dem Vorschlag, vermehrt Sach- statt Geldleistungen an Asylbewerber auszugeben. Zwar sei dies heutzutage bereits möglich, wird aber kaum von den Kommunen praktiziert. Der Grund hierfür sei der hohe Verwaltungsaufwand. „Viele dezentrale Einrichtungen regelmäßig mit Lebensmitteln, Kleidung oder anderen Artikeln für den täglichen Bedarf zu versorgen, wäre eine riesige logistische Herausforderung für die Städte.“, argumentierte sie.