Die Ergebnisse der neuesten Konjunkturumfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) zeigen eine anhaltend schwierige Lage für die deutsche Wirtschaft. Trotz leichter Verbesserung der Geschäftserwartungen seit Jahresbeginn bleibt die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen verhalten und die Investitionspläne sind zurückhaltend.
Konjunkturindikatoren zeigen weiter negativen Trend
Nach der jüngsten Umfrage der DIHK bewerten nur noch 28 Prozent der Unternehmen ihre Geschäftslage als positiv, ein Rückgang um einen Prozentpunkt im Vergleich zum Jahresbeginn. Auf der anderen Seite hat die Zahl der Unternehmen, die ihre Geschäftslage als schlecht einschätzen, um einen Prozentpunkt auf 23 Prozent zugenommen. „Die aktuelle Lage der Unternehmen ist mau, in der Industrie sogar schlecht“, kommentierte der DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben. In der Industrie haben mehr Betriebe ihre Lage negativ (28 Prozent) als positiv (23 Prozent) bewertet.
Geringe Hoffnung auf Verbesserung
Die Hoffnung auf eine Belebung durch ein stärkeres Auslandsgeschäft oder eine anziehende Inlandsnachfrage habe sich laut Wansleben nicht bestätigt. „Die Erwartungen zeigen keine kraftvolle Aufwärtsbewegung.“ Stattdessen hätten eine schwache Binnenkonjunktur und handfeste strukturelle Herausforderungen die Wirtschaft weiterhin im Griff.
Allerdings zeigte die Umfrage bei den Geschäftserwartungen im Vergleich zum Jahresbeginn einige Verbesserungen. Der Anteil der Unternehmen mit negativen Erwartungen fiel von einem Drittel auf ein Viertel (26 Prozent), doch überwiegen weiterhin die pessimistischen Einschätzungen. Der Anteil der Unternehmen, die positive Erwartungen haben, bleibt niedrig bei 16 Prozent.
Exporte und Arbeitsmarkt ohne Dynamik
Auch die Exporterwartungen verbessern sich nur leicht, von minus sieben auf minus fünf Punkte, trotz moderatem Wachstum der Weltwirtschaft. Wansleben warnte: „Von den Exporten gehen aktuell keine positiven Impulse aus. Die DIHK prognostiziert aufgrund der Ergebnisse allenfalls eine Stagnation für dieses Jahr.“ Ebenso sei auf dem Arbeitsmarkt wenig Bewegung zu erwarten.
Unter den Unternehmen herrscht Besorgnis über die hohen Energie- und Rohstoffpreise, den Mangel an Fachkräften und die Arbeitskosten. Auch unsichere wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen belasten die Unternehmen. Die Investitionspläne bleiben vorsichtig: Nur ein Viertel der Unternehmen plant mehr Investitionen, während drei von zehn Kürzungen vornehmen müssen. „Das zeigt, wie stark die Wettbewerbsfähigkeit vieler Unternehmen und des Standortes insgesamt derzeit unter Druck ist“, sagte Wansleben.
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